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EM-Generalprobe Henrichs an die Latte: Zwei RB-Spieler helfen beim Sieg gegen Griechenland

David Raum spielte 45 Minuten, Benjamin Henrichs kam gegen Ende des letzten Testspiels der DFB-Nationalmannschaft vor dem Turnierstart in einer Woche. Sie halfen beim knappen Sieg mit.

07.06.2024, 23:56
David Raum klatscht Benjamin Henrichs nach dem Siegtreffer der Deutschen gegen Griechenland durch Pascal Groß ab.
David Raum klatscht Benjamin Henrichs nach dem Siegtreffer der Deutschen gegen Griechenland durch Pascal Groß ab. Foto: imago/rhr-foto

Mönchengladbach/dpa/hen – Nach dem späten Siegtor gegen Griechenland genossen die deutschen Nationalspieler noch einmal den Applaus ihrer Fans. Aber schon die Miene von Bundestrainer Julian Nagelsmann auf dem Weg in die Kabine zeigte: Aus diesem 2:1 (0:1)-Erfolg bei der Generalprobe zur Heim-EM nahmen die EM-Gastgeber am Freitagabend mehr Zweifel als Zuversicht für das Eröffnungsspiel in genau einer Woche gegen Schottland mit.

Lasch und fehlerhaft

"Der Sieg ist wichtig für die Gesamtstimmung und ist am Ende auch verdient", sagte Nagelsmann. Aber der 36-Jährige bemängelte auch: zu viele Fehler und ein zu langsames Spiel vor allem in der ersten Halbzeit.

Der eingewechselte Pascal Groß traf in Mönchengladbach erst in der 89. Minute zum 2:1. Nach einem laschen und fehlerhaften Auftritt der deutschen Wunschelf in der ersten Hälfte war Kai Havertz erst nach der Pause der Ausgleich gelungen (56.).

Die Griechen zeigten im Borussia-Park viel Herz und führten verdient durch Giorgos Masouras (34.). Der Angreifer nutzte einen groben Torwartfehler von Manuel Neuer, der sich wieder nicht als verlässliche Nummer eins zeigte. Auch wenn Nagelsmann gleich nach dem Spiel klarstellte: "Ich lasse keine Diskussion aufkommen, auch wenn es jeder probiert."

Nagelsmanns Wunschelf: 45 Minuten ohne Tempo

Auch die Champions-League-Gewinner Toni Kroos und Antonio Rüdiger konnten die Mentalität von Real Madrid nicht auf die Nationalelf übertragen. "Wir wussten, dass wir vielleicht noch nicht so gut sind, wie wir gemacht wurden", sagte Kroos später. "Wir waren einfach zu fehlerhaft."

Nagelsmanns Wunschelf ließ 45 Minuten lang alles vermissen, was sie für ein erfolgreiches Heimturnier brauchen wird: Tempo, Intensität, Ballsicherheit und vor allem jede Form von EM-Spannung. Die Griechen waren noch im März in den EM-Playoffs an dem krassen Außenseiter Georgien gescheitert. Doch am Freitagabend wirkte es zeitweise so, als stünden sie kurz vor dem Beginn eines wichtigen Turniers – und nicht der Europameisterschafts-Gastgeber.

Der Gegentreffer in der 33. Minute stand sinnbildlich für den lange Zeit behäbigen und vor allem im Spielaufbau extrem fehleranfälligen Auftritt des deutschen Teams: Jamal Musiala verlor den Ball nach einem ungenauen Anspiel von Jonathan Tah. Und am Ende der Fehlerkette patzte auch noch Torwart Neuer zum wiederholten Mal in diesem Jahr. Einen harmlosen Schuss von Christos Tzolis ließ der 38-Jährige direkt vor die Füße von Masouras abprallen. Und der auch mit Hertha BSC in Verbindung gebrachte Stürmer schob den Ball aus wenigen Metern nur noch ein.

Raum und Henrichs kommen in die Partie

Dieser schwere Aussetzer von Neuer überstrahlte sogar eine Weltklasse-Aktion, mit der er schon in der sechsten Minute eine noch frühere Führung der Griechen verhindert hatte. Denn da rettete der Bayern-Keeper gleich zweimal aus kurzer Entfernung gegen den für Fortuna Düsseldorf stürmenden Tzolis.

Ausgangspunkt war auch diesmal ein sehr riskanter und völlig missglückter Querpass von Musiala im Mittelfeld. Derartige Fehler in hoher Anzahl – das war eine Halbzeit lang das Muster im deutschen Spiel.

Einige Zuschauer pfiffen sogar zur Pause - und der Bundestrainer reagierte auf den schwachen Auftritt mit den Einwechselungen von Leroy Sané und RB-Profi David Raum. Diese Maßnahmen hatten gleich eine doppelte Wirkung. Denn zum einen zeigte die gesamte Mannschaft zumindest eine Reaktion. Und zum anderen belebte vor allem der Bayern-Stürmer Sané die bis dahin so wirkungslose Offensive. Den Ausgleich durch das 16. Länderspiel-Tor von Mittelstürmer Havertz bereitete der 28-Jährige über die rechte Angriffsseite vor.

Pfiffe von den Fans

Am Ende warb auch noch der 32-jährige Groß für sich. Im siebten Länderspiel gelang dem England-Profi von Brighton & Hove Albion per Dropkick sein erstes Tor für die deutsche Nationalmannschaft. Zusammen mit Groß war der zweite Leipziger EM-Fahrer Benjamin Henrichs eingewechselt worden und hatte kurz vor dem Siegtreffer mit einem Distanzschuss an die Unterlatte des Griechen-Tores geschossen.

"Das ist das, was wir brauchen", sagte Nagelsmann: "Ein Impuls von der Bank ist auch bei der EM sehr wichtig."