Nervös und ungelenk Hoffenheim sieht Rot: RB zittert sich zu Sieg bei Löws Heimdebüt
RB Leipzig siegt im "Plastico" gegen die TSG 1899 Hoffenheim, die verdient in Führung ging. Eine Rote Karte veränderte die Partie, verhalf dem Red-Bull-Team aber nicht zu mehr Sicherheit. Ein Routinier entschied das Spiel.

Leipzig/sid/hen - Immerhin, RB Leipzig hat Interimstrainer Zsolt Löw einen erfolgreichen Einstand in der Fußball-Bundesliga beschert. Drei Tage nach dem Halbfinal-Aus im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart siegten die Sachsen nach langer Überzahl gegen die TSG Hoffenheim mit 3:1 (2:1) und feierten einen wichtigen Erfolg im Kampf um das internationale Geschäft. Mehr aber auch nicht.
Östigard sieht Rot
Benjamin Sesko (24.), Ridle Baku (43.) und der eingewechselte Yussuf Poulsen (84.) sorgten in einem Spiel der Torwartfehler und vieler individueller Unzulänglichkeiten für den zwölften Saisonsieg der Leipziger, die sich für die erneute Qualifikation für die Champions League steigern müssen. Tom Bischof (11.) hatte die Kraichgauer in Führung gebracht. Leo Östigard (28.) sah nach einer Notbremse am enteilenden Lois Openda die Rote Karte.
Löw, der den Klub als Nachfolger des mit Sprechchören und Bannern verabschiedeten Marco Rose bis Sommer aus der sportlichen Krise führen soll, hatte seine Rückkehr in die Leipziger Arena herbeigesehnt. "Ich freue mich riesig. Ich hatte hier drei sehr schöne Jahre", sagte Löw, bei RB einst Co-Trainer unter Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl.
Orban fällt der Ball vor die Füße
Was seine Spieler zu Beginn zeigten, konnte Löw nicht zufriedenstellen. Das schnelle Umschaltspiel der Hoffenheimer stellte RB vor Probleme. Im Ballbesitz fand Leipzig kaum Lösungen. Die erste Chance durch Willi Orban (10.) war ein Zufallsprodukt, dem Kapitän war der Ball im Getümmel nach einer Ecke vor die Füße gefallen.
Zu den Problemen im Kollektiv gesellten sich individuelle Aussetzer: Torhüter Peter Gulacsi spielte den Ball unbedrängt in die Füße von Bazoumana Touré, der an Bischof weiterleitete. Bei dessen Treffer aus rund 25 Metern machte Gulacsi ebenfalls keine gute Figur.
Poulsen sorgt für die Entscheidung
Eine prompte Leipziger Reaktion blieb aus. Die Sachsen wirkten verunsichert und unkonzentriert - und wurden von der TSG ins Spiel zurückgebracht. Erst ließ Nationaltorhüter Oliver Baumann einen vermeintlich harmlosen Sesko-Kopfball ins eigene Tor abprallen. Dann sah Östigard Rot.
Hoffenheims Nackenschläge gaben Leipzig Rückenwind. RB hatte nun mehr Raum und Spielanteile, verlagerte das Geschehen vermehrt in die Hoffenheimer Hälfte und wurde mit der Führung belohnt.
Leipzig drängte nach dem Seitenwechsel auf die Entscheidung und spielte sich vorübergehend am Hoffenheimer Strafraum fest. Viel zu selten ergaben sich daraus aber große Chancen. RB machte aus der Überzahl insgesamt zu wenig und geriet bei einem TSG-Konter in höchste Not (70.). Poulsen sorgte dann für die Entscheidung.