„Ich bin heiß” Ouedraogo will sich auf Anhieb bei RB durchsetzen
RB-Zugang Assan Ouedraogo hat das Ziel, es direkt in den Profikader bei RB zu schaffen. „Hierzubleiben ist mein Ziel”, sagte er bei seiner Vorstellungsrunde am Cottaweg. Dabei sagt er selbst: „Mein Profil ist ein bisschen komisch.”
Leipzig – Assan Ouedraogo trägt nach zehn Jahren auf Schalke und seinem Durchbruch bei den „Königsblauen” im vergangenen Jahr nun Rot-Weiß. In seiner ersten Arbeitswoche bei RB Leipzig hat sich der 18-jährige Zugang am Mittwoch vorgestellt und dabei einen klaren, zielstrebigen und aufgeräumten Eindruck hinterlassen. Ein Spieler, der weiß, was er kann und wo er hinwill, aber nicht die Bodenhaftung verliert.
Neben RB Leipzig wurde der gebürtige Mülheimer auch vom FC Bayern heftig umworben. Doch bei den Gesprächen mit RB stimmte von Beginn an die Chemie. „Ich habe schnell von Rouven Schröder und Marco Rose das Vertrauen bekommen. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es passt”, sagt er. Der Abschied von seinem Herzensklub Schalke sei ihm dennoch „extrem schwergefallen”, räumt er ehrlich ein. „Ich habe da alles gelernt, habe da meine Freunde und Familie und bin da zur Schule gegangen. Es war echt hart für mich, aber wenn man sich weiterentwickeln will, muss man auch aus seiner Komfortzone raus”, betont er.
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Ouedraogos erste Tage bei RB: „Fällt mir schon schwer am Anfang”
Unter Marco Rose will er „noch konsequenter und zielstrebiger” werden, sich in seinem Spiel verbessern und „auf einer größeren Plattform spielen und mich beweisen”. Der Start verläuft für Talente, die nicht aus der Red-Bull-Fußballschule kommen, meist nicht einfach. Das spürt auch Ouedraogo gerade. „Um ehrlich zu sein, es fällt mir schon schwer am Anfang, weil es das komplette Gegenteil von dem ist, was ich die ganzen Jahre vorher gespielt habe”, erklärt er. „Das aggressive Pressing, das Durchlaufen kannte ich so noch nicht. Es wird dauern, aber wenn ich mich richtig reinhänge, wird es klappen.”
Seine Stärken hat der 1,91-Meter-Mann laut eigener Aussage vor allem „in der Dynamik, beim Aufdrehen, um so schnell wie möglich das Tor zu finden”. Sein Profil bezeichnet er lächelnd selbst als ein „bisschen komisch – einen so großen und beweglichen Mittelfeldspieler gibt es nicht so oft”.
„Zehner macht mir am meisten Spaß”
Ob er direkt Teil des Profikaders wird oder besser anderswo – etwa auf Schalke – noch ein weiteres Lehrjahr einlegt, ist noch offen. Doch wenn es nach Ouedraogo geht, will er sich auf Anhieb beim Champions-League-Teilnehmer durchsetzen. „Ich bin hier und probiere, mich hier durchzusetzen”, sagt er selbstbewusst, aber nicht abgehoben. „Ich bin hierher gewechselt, weiß, was auf mich zukommt, probiere, die Herausforderung anzunehmen und erstmal hierzubleiben. Das ist mein Ziel.” Am liebsten agiert er im offensiven Mittelfeld. „Zehner macht mir am meisten Spaß”, sagt er. Doch auch als offensiver Achter kann er zum Einsatz kommen.
„Er hat Physis, fußballerische Qualität, Finesse und Dynamik”, lobte Rose das „megainteressante Toptalent” nach den ersten Trainingseindrücken. „Für die Zukunft machen wir uns große Hoffnungen, dass wir einen tollen Spieler geholt haben, wenn er das dieses Jahr schon auf Topniveau nachweist, freuen wir uns”, kündigte Rose an.
Fernziel A-Nationalmannschaft
Ouedraogo, dessen Vater Alassane ebenfalls Fußballprofi war und für Rot-Weiß Oberhausen und TuS Koblenz 70 Zweitligaspiele bestritt, freut sich schon darauf, mit Kollegen wie Lois Openda, Benjamin Sesko, Christoph Baumgartner, Xaver Schlager und am liebsten auch mit Dani Olmo zusammenzuspielen. „Man schaut Fernsehen und denkt sich, boah, mit denen würde ich gern spielen. Ich bin heiß”, sagt er.
Das Fernziel des U17-Welt- und Europameisters ist es, eines Tages auch für die deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen. „Jeder träumt davon, mal für die A-Natio zu spielen. Man sieht, dass es Weltklasse ist – das höchste Niveau, was man erreichen kann”, betont der Zehn-Millionen-Euro-Mann. In diesem Sommer hat er bei der Europameisterschaft noch bei diversen Spielen in den Stadien zugeschaut. Mit dem Hochveranlagten hat RB wieder einen Spieler, der das Zeug hat, sich für die DFB-Auswahl zu empfehlen.