RB Leipzig"Jeder weiß, wie ich denke": Gulácsi bei Uefa-Entscheidung machtlos
Der ungarische Fußball-Nationaltorwart Peter Gulacsi hat sich zum Regenbogenverbot für die Münchner EM-Arena geäußert. "Das ist eine Entscheidung der UEFA. Wir Spieler können da nichts machen, wir haben da nichts zu sagen", sagte der 31 Jahre alte Schlussmann des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig vor dem Gruppenfinale am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) in München gegen Deutschland. Aber machte auch klar, dass für ihn zur Sache alles gesagt ist: "Jeder weiß, wie ich über die Welt denke."
Gerade erst hatte die Orban-Regierung homophobe Gesetze verabschiedet, die von der heterosexuellen Norm abweichende Darstellungen in öffentlichen Medien stark zensiert. Aus diesem Grund sollte das Stadion explizit als kritisches Signal an das EU-Land Ungarn beleuchtet werden.
Gulácsi hatte Ungarn bereits kritisiert
Gulacsi hatte sich im Februar eindringlich für Gleichberechtigung ausgesprochen und die Einschränkung von Rechten sexueller Minderheiten in seiner Heimat Ungarn kritisiert. "Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichberechtigung. So hat auch jedes Kind das Recht, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen – ganz egal, aus wie vielen Menschen sie besteht, welche Hautfarbe man hat, wen man liebt oder an was man glaubt", schrieb er auf Instagram.
Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi sagte zur Regenbogen-Debatte: "Ganz ganz ehrlich, wir sprechen in der Kabine nie über Politik." Die Mannschaft und er hätten durch ihr Verhalten stets gezeigt, "dass wir jeden und alles respektieren".
Uefa verweist auf Neutralität
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte am Dienstag bestätigt, dass das EM-Stadion in München nicht in den Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und Gleichstellung erstrahlen darf. Der Verband lehnte einen entsprechenden Antrag von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ab. Sie sei "aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation. Angesichts des politischen Kontextes dieser speziellen Anfrage - eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen Parlaments abzielt - muss die UEFA diese Anfrage ablehnen", teilte der Dachverband mit.