Leipzig/msc – Für gerade mal 1,5 Millionen Euro wurde Yan Diomande vor wenigen Wochen noch gehandelt, als RB Leipzig ein Vielfaches dessen für ihn bezahlte. Jetzt blüht er auch als Torjäger auf und beeindruckt die Liga.

Nach seiner Gala gegen den FC Augsburg mit einem Tor und zwei Vorlagen war er gegen den VfB Stuttgart erneut der Matchwinner. RB-Trainer Ole Werner hatte ihn erneut anstelle von Bakayoko in die Startelf beordert. Am Samstagnachmittag bereitete der schnelle Flügelspieler über die rechte Seite das Eigentor von Jeff Chabot zum 1:0 vor (45.) und nagelte den Ball zum 2:0 selbst in die Maschen (53.). Seine Mitspieler sind beeindruckt. „Er ist jung, 18 Jahre alt. Sein Name sagt es bereits, er ist ein Diamant. Er ist sehr gut und wird es mehr und mehr beweisen“, meinte Romulo, Torschütze zum 3:1-Endstand über seinen Kollegen.

Auch Kapitän David Raum kam aus dem Staunen nicht heraus, wie schnell der Ivorer sich entwickelt. Bislang verbreitete er schon viel Gefahr durch seine Technik und Geschwindigkeit, jetzt trifft er auch - und leistet viel Defensivarbeit. „Das sind die Tugenden, die wir brauchen von ihm. Er hat die ersten Spiele gezeigt, was er kann, aber nie gescored. Jetzt fängt er an und wir müssen uns langsam in Acht nehmen. Selbst Stuttgart-Spieler sind zu mir gekommen und haben gesagt: 'Das ist ein brutaler Junge'“, sagte Raum nach dem Spiel. 

Raum berichtete, er habe die Talente des Rechtsfußes von Beginn an sehen können, nachdem Diomande von CD Leganés nach Leipzig gekommen war. „Ich versuche ihm, ein gutes Gefühl zu geben. Er gliedert sich gut ein, wir werden noch Spaß mit ihm haben. Er kommt in Form. Wenn das erste Dribbling klappt, hört er nicht auf, seine Gegenspieler zu bearbeiten.“

Sky-Experte Didi Hamann war ebenso begeistert. Er habe „wahnsinnige Anlagen“, so der Ex-Bundesligaprofi. „Das ist ein Spieler, der kann überall hingehen. So ein Talent in dem Alter, davon gibt es im Weltfußball wahrscheinlich keine fünf anderen.“

Ole Werner fügte hinzu: „Er kommt oft an seinen Gegnern vorbei ohne einen Trick, einfach weil er so dynamisch ist. Aber was für mich noch viel wichtiger ist: Er arbeitet für das Team, ist sehr gut im Gegenpressing. Das ist eine Einstellungssache, und die zeigt er.“