Die RB-Profis in der einzelkritik Warmzaubern fürs Pokalfinale
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 4:2 gegen den FC Schalke 04 am letzten Spieltag gesehen:
Örjan Nyland: Bekam bei seinem Heimspielabschied die Partie geschenkt. Spielte einen perfekten Pass auf Olmo über den gesamten Platz vor dem 1:0. War beim 1:2 nach Ecke nicht durchsetzungstark genug, ließ sich wegblocken. Brachte Kampl mit einem Risikopass vor dem 2:2 in Bedrängnis, und glich seine Statistik aus mit einem langen Überlandball auf Nkunku vor dessen 4:2. Als Assistgeber besser als Forsberg, hinten zweimal nicht auf dem Posten. Note: 2,5.
Mohamed Simakan: Musste kurzfristig für Henrichs einspringen weil der an Pollenallergie litt. War aber sofort präsent im Spiel, blockte alles ab und hatte immer ein Körperteil am Ball. Duellierte sich heißblütig mit Schalkes Matriciani. Nach vorn nicht so drängend wie gewohnt. Note: 2,5.
Lukas Klostermann: Spielte anstelle des im Pokalfinale gesperrten Josko Gvardiol. Ein Fingerzeig fürs Endspiel. Ließ sich jedoch mehrfach von Bülter ausnehmen und war unsicher und wenig kreativ im Spielaufbau, wenn Schalke hoch presste so wie vor dem 2:2, als er zu Nyland zurückspielte und die Fehlerkette begann. Note: 3,5.
Willi Orban: Hatte die Abwehr beim 1:2 nicht gut gestaffelt, Unglücksrabe beim 2:2, als er den Innenpfosten-Abpraller noch klären wollte und ins eigene Tort schienbeinte, war überhaupt etwas wackelig auf den Beinen, als er gegen Mohr stolperte. Eine der wenigen schwächeren Auftritte des Kapitäns in dieser Saison. Note: 3,5.
Marcel Halstenberg: Hatte zu Beginn einige Stockfehler. War Vorbereiter einer Topchance für Nkunku (45.+1), hatte selbst eine, als er beim Stand von 2:2 nach innen zog und freie Schussbahn hatte, aber mit seinem schwächeren rechten Fuss zu zentral abschloß und an Fährmann scheiterte. War meist offensiv und hoch postiert, betrieb Werbung in eigener Sache vor dem Pokalfinale. Note: 2,5.
Konrad Laimer: War einer der Besten an diesem, seinem vermutlich letzten Heimspiel-Nachmittag, war starker Balleroberer, Antreiber nach vorn und Vorlagengeber bei der ersten RB-Chance (3.). Stand goldrichtig bei seinem Tor zum 1:0 nach Vorlage von Olmo, die Fährmann ihm vor den Fuß legte. Eine Ein-Mann-Büffelherde. Note: 1,5.
Amadou Haidara: War giftig, hin und wieder aber auch unkonzentriert. Hatte eine starke Balleroberung gegen Kral und schloss die Aktion mit einem gfährlichen Distanzschuss von der Strafraumgrenze ab (39.), Fährmann hielt mit den Fingerspitzen. Note: 3.
Emil Forsberg: War bemüht, sich für das Finale als Startelf-Spieler anzubieten. Grätsche einmal an der eigenen Grundlinie (12.), war aber im Spiel nach vorn oft zu umständlich und drehte zu viele Piouretten. Note: 3,5.
Dani Olmo: Der Spanier bereitete das 1:0 vor, setzte sich körperlich robust durch, und legte auch den zweiten Treffer durch einen Beinschuss für Nkunku auf. Tauchte nach dem 2:0 ab, in der zweiten Hälfte war er wieder griffiger und bemüht, Nkunku zur Torjäger-Kanone zu verhelfen. Note: 2,5.
Christopher Nkunku: Was für ein Tänzchen vor dem 2:0, macht auf dem Platz mit Ball und Gegnern, was er will. Wollte unbedingt selbst treffen, um sich zum Abschied die Torjägerkanone zu sichern. Hätte auch vier, fünf Tore an diesem Nachmittag schießen können. Doch es klappte nicht alles. Vor dem möglichen 3:0 zu langsam, als er sich den Ball von Kaminski wegspitzeln ließ (26.). Beim Pass von Halstenberg in den Fünf-Meterraum strauchelt er und vergab die nächste Topchance (45.+1). Bisweilen zu verspielt und mit Ballverlust im eigenen Drittel nach einem verunglückte Dribbling (65.). Bereitete dann uneigennützig das 3:2 für Poulsen vor, als RB noch ein Tor brauchte. Traf dann selbst nur den Pfosten (85.) oder Fährmann (90.) und nutzte die allerletzte Chance auf die Torjägerkanone (90.+4). Was für ein Spieler, der sich warmgezaubert hat fürs Pokalfinale. Note: 1,5.
Timo Werner: Wirkt nicht richtig fit und reihte eine unglückliche Aktion an die nächste. War gleiuch zum Start nicht da bei Laimers Querpass, als er nicht in den Ball rutschte (3.), dazu kam eine schlechte Ballannahme völlig frei am Schalker Strafraum (5.) sowie leichte Ballverluste und Stockfehler. Verteidigte allerdings emsig nahe der eigenen Eckfahne mit und lieferte eine präzise Vorlage beim Umschalten auf Nkunku (26.). Note: 3,5.
Kevin Kampl (46.): Begann denkbar unglücklich, als er nach Nylands riskantem Zuspiel nicht wach genug war und gegen Drexler den Ball im Strafraum verlor. Das Gegentor zum 2:2 war das wohl unnötigste dieser Saison, geht zu mindestens 50 Prozent auf Kampls Kappe. Nach dem Unglückseinstand dann aktiver und sortierter, doch alles gelang dem Routinier nicht. Ein Absatzkick landete im Aus. Note: 3,5.
Yussuf Poulsen (61.): Fügte sich mit seiner Präsenz gut im Angriff ein, war spielfreudig und holte sich tief die Bälle. Belohnte sich für sein Engagement mit dem 3:2, das das Spiel beruhigte. Wahnsinn, dass das erst das zweite Saisontor in der Liga von Poulsen war. Ist fit fürs Pokalfinale und könnte als Einwechsler eine entscheidende Rolle spielen, wenn in der zweiten Hälfte alles auf dem Spiel steht. Note: 2.
David Raum (61.): Ist derzeit hinter Halstenberg und Henrichs nur dritte Wahl und nutzte die halbe Stunde Einsatzzeit auch nicht, um Pokal-Endspiel-Werbung für sich zu betreiben. Hatte einen Schuss aus der zweiten Reihe (68.) und fiel durch eine unpräzise Ablage von der Grundlinie in den Rücken der wartenden Angreifer auf (79.). Note: 3,5.
Xaver Schlager (61.): Brachte Ruhe und Stabilität ins Spiel, spielte einen tollen Pass auf Nkunku vor dem 3:2. Man sieht aber auch in einigen Szenen, dass ihm noch Matchpraxis fehtl. Ist aber wieder eine Option, falls das RB-Spiel mal zu wild werden sollte. Note: 2,5.
Dominik Szoboszlai (68.): Bekam gegen Schalke mal eine Pause und durfte nur für 25 Minuten ran. Hatte zwei schöne Schlenzer knapp übers Dreiangel (87.) und neben den Pfosten (90.+2). Note: 2,5.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.