Pokal-viertelfinale Berlin im Visier: RB hat leichtes Spiel in Hannover
Klub von Ex-Kapitän Dominik Kaiser ist keine Hürde für Bundesligisten. RB damit nur noch einen Sieg vom dritten Pokalfinale der Klubgeschichte entfernt.
„Le phénomène” Christopher Nkunku brauchte diesmal fünf Minuten, um das Spiel vorzuentscheiden. Der französische Star von RB Leipzig schoss RB Leipzig beim 4:0 (2:0)-Triumph gegen Hannover 96 mit einem Doppelschlag ins Halbfinale des DFB-Pokals. Damit ist Rasenballsport nur noch einen Sieg von der dritten Finalteilnahme in vier Jahren entfernt.
So kämpferisch und künstlerisch zugleich wie RB Leipzig sich vor den 25.000 lautstarken Fans in Hannover präsentierte – davon 1125 aus Leipzig –, tritt eine Mannschaft auf, die nach zwei Finalniederlagen reif für den ersten großen Titel der Klubgeschichte ist.
Hannover beginnt gallig
Zweitligist Hannover begann auf rumpeligem Rasen gallig, ließ eine Viertelstunde lang nichts zu und drängte selbst immer mal wieder mutig nach vorn. Doch es zeichnet die Leipziger seit der Amtsübernahme von Trainer Domenico Tedesco aus, dass sie hervorragend zwischen Ballkontrolle und schnellem Spiel in die Spitze variieren können, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. So wie beim 1:0, als Dani Olmo gegen aufgerückte 96er den Ball an der Mittellinie aufnahm, sich nach rechts und links umsah und einfach in die Spitze zu Nkunku passte, der filigran drei Verteidiger abschüttelte und zur Führung einschob (17.).
Der 24-Jährige, der gerade in der Form seines Lebens ist, legte prompt nach ganz ähnlichem Schema nach. Diesmal war es Josko Gvardiol, der nach Balleroberung präzise die Lücke in der Viererkette der Hausherren fand und Nkunku bediente. Der ließ Keeper Ron-Robert Zieler aussteigen, Verteidiger Marcel Franke ins Leere rutschen und vollendete platziert aus spitzem Winkel (22.).
Laimer erzielt den erlösenden dritten Treffer
Als 25-Tore-Mann Nkunku dann auch noch zu jonglieren begann und den Ball in Bewegung sechs Mal in der Luft hielt, dämmerte auch den Heimfans endgültig: Der Zirkus ist in der Stadt und hat den derzeit besten Artisten der Bundesliga im Ensemble.
Doch auch wie Konrad Laimer nachverteidigte und antrieb oder Mohamed Simakan und Gvardiol, der in der 55. mit geprelltem Steiß raus musste, Bälle und Gegner abräumten, war außergewöhnlich. Hannover kämpfte bravourös und verwickelte RB bis zur 67. Minute in eine wilde zweite Hälfte. Der starke Laimer nutzte dann endlich eine der zahlreichen Chancen zum erlösenden dritten Treffer (67.). „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin”, kommentierte der RB-Anhang lautstark, ehe André Silva mit dem 4:0 endgültig alles klarmachte (73.).