RB LeipzigLeipzigs Oberbürgermeister will mit Gästen per Dauerkarte zu RB
Die Stadt Leipzig möchte gern imagetechnisch vom Bundesligisten RB Leipzig profitieren. Deswegen hat das Büro des Oberbürgermeisters Burkhard Jung nun beantragt, zur nächsten Saison vier Dauerkarten zu erwerben. Das berichtet die Leipziger Internetzeitung.
Oberbürgermeister will Bundesliga als „Ort der Repräsentation“ nutzen
„Mit seinem Spielort im Herzen der Stadt sowie seiner konsequenten und werteorientierten Verfolgung sportlicher Ziele spiegelt der Verein glaubwürdig die Identität der Sportstadt Leipzig. Die Stadtverwaltung möchte deshalb sowohl bei den Besuchen nationaler als auch internationaler Gäste Spiele des Bundesligisten gezielt als Ort der Begegnung, des Austausches und der Repräsentation nutzen.“ So heißt es in der Begründung des Antrags.
Problematisch sei allerdings, dass solche Einladungen „korruptionsrelevante Sachverhalte“ sein können. Wenn Gäste und Entscheider eine solche Einladung annehmen, könnten sie „in den Untersuchungsfokus der deutschen Strafverfolgungsbehörden“ geraten. Annahme von Geschenken als Auslöser von Bestechlichkeit zum Beispiel.
Dieses Problem hält die Stadt Leipzig aber für lösbar. So will man nicht etwa die teuren VIP-Plätze buchen, sondern ganz normale Dauerkarten. Diese gibt es bei RB Leipzig auf der Haupttribüne im mittleren, dreistelligen Bereich. Zudem werde man „Verfahrensregelungen und Kontrollen für das Einladungsgeschehen“ entwerfen. Dazu soll auch „mit dem Antikorruptionsbeauftragen Einvernehmen hergestellt“ werden.
Falls mal kein Gast zur Hand ist, den der Oberbürgermeister oder einer seiner städtischen Vertreter stolz zum Bundesliga-Event führen kann, gibt es auch eine Lösung. Dann sollen die Dauerkarten an „ehrenamtlich Engagierte oder Mitarbeiter für ihre besondere Leistung“ weitergegeben werden können.
Braucht die Stadt Leipzig wirklich Dauerkarten von RB Leipzig?
In Frage steht, ob die Stadt Leipzig eine Ausgabe irgendwo über 2.000 Euro braucht, um Gäste zum Fußball auszuführen. Sprich, wie viel Repräsentativität liegt am Ende im Besuch der Bundesliga und welche positiven Effekte hat das für die städtische Politik? Und in welchem Umfang würden relevante Gäste überhaupt von diesem Angebot Gebrauch machen?
Aus OB-Sicht ist es jedenfalls durchaus nachzuvollziehen, dass er vom Leipziger Bundesligageschehen gern auch durch Repräsentationsbesuche mit Gästen im Stadion profitieren möchte. Frei nach dem positiv verkaufbaren Motto: So lebt und fühlt es sich in unserer Stadt.
Der Antrag des Büros des Oberbürgermeisters liegt aktuell im Verwaltungsausschuss und soll dort am 30.11.2016 behandelt werden.