Lok + Chemie = RB Leipzig? Halle-Politiker blamiert sich mit RB-Vergleich
Der Hauptausschuss der Stadt Halle/Saale hat eine Prüfung der Fusion der beiden kommunalen Wohnungsunternehmen HWG und GWG abgelehnt. Was erstmal überhaupt nichts mit Fußball und noch weniger mit RB Leipzig zu tun hat. Doch dann ergriff Andreas Wels von der Fraktion Hauptsache Halle/Freie Wähler das Wort, wie das Portal "dubisthalle.de" berichtete. Wels ist ehemaliger Spitzen-Wasserspringer und gewann 13 Medaillen bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und den Olympischen Spielen.
Der frühere Top-Athlet, ein Befürworter der Fusions-Prüfung, erklärte, ein Zusammenschluss mache durchaus Sinn. Strukturen würden verschlankt, Doppelfunktionen könnten beseitigt werden, ein gemeinsames Marketing wäre möglich und es brauche nur noch einen Aufsichtsrat. Um seine Kritiker zu überzeugen, empfahl der 47-Jährige einen Blick in die Nachbarstadt. Nach Leipzig. In die Fußballlandschaft.
Mit RB-Leipzig-Vergleich "ins eigene Knie geschossen"
Dort sei aus zwei Traditionsvereinen - Lok und Chemie Leipzig - schließlich RB Leipzig entstanden, meinte Wels. Was der Kommunalpolitiker als Beispiel für eine besonders gelungene Fusion verkaufen wollte, hat natürlich gar nichts mit der Geschichte des 2009 mit Hilfe des SSV Markranstädt aus der Taufe gehobenen Brauseklubs zu tun. Während RBL seit dem Bundesliga-Aufstieg 2016 fast jedes Jahr Champions League spielt, kicken der FCL und die Chemiker in der Fußball-Regionalliga. Der Kern ihrer Anhängerschaft ist RBL in inniger Abneigung verbunden.
“Verstehe ich Sie richtig, dass der HFC und der VfL fusionieren sollen?”, witzelte Bürgermeister Egbert Geier (SPD) in Richtung Wels. Und sein Parteigenosse Eric Eigendorf (SPD) schlug Wels nach seinem misratenem Vergleich vor, er solle lieber beim Wasserspringen bleiben. Die Fußballvorschläge finde er nicht so gut. Derber formulierte es ein Kommentar-Schreiber unter dem Artikel: "Mit dem RB Leipzig-Vergleich hat sich Wels ordentlich ins eigene Knie geschossen, so blöd kann man eigentlich nicht sein."