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  5. Homophober Spruch nach 1:4-Klatsche: Ex-RB-Keeper in der Kritik

Schwulenfeindliche AUssagen nach 1:4-Klatsche Ex-RB-Keeper wird nach homophobem Spruch kritisiert

Der FC Luzern bekommt es nach der 1:4-Niederlage gegen St. Gallen mit den Aussagen seines Torhüters zu tun. Denn Marius Müller, der eine Zeit lang Ersatztorwart bei RB Leipzig war, drückte sich nach dem Spiel vor laufender Kamera unmissverständlich und unhaltbar aus.

Von Moritz Schefers Aktualisiert: 15.08.2022, 13:44
Marius Müller hat sich mit einem Spruch homophob geäußert.
Marius Müller hat sich mit einem Spruch homophob geäußert. imago/Pius Koller

Der Frust saß vermutlich tief beim 29-jährigen Torwart, nachdem er vier mal hatte hinter sich greifen müssen. Das ein oder andere Mal hätte er sich wohl gewünscht, dass sich einer der Verteidiger vor ihm in den Schuss wirft und Schlimmeres verhindert. Der schlimmste Faux-pas jedoch ist ihm am Ende selbst unterlaufen.

Müller kann "schwules Weggedrehe" nicht mehr sehen

Müller hatte seine Emotionen nach dem Spiel nicht im Griff, als er verbal auf die Kollegen losging und dabei weder Taktgefühl noch Bewusstsein für Diskriminierung bewies. "Da erwarte ich dann, dass wir uns mal reinwerfen wie italienische Nationalspieler", die offenbar das Maß der Dinge waren für den angefressenen Müller. Man müsse dann auch mal "einen Ball in die Eier oder in die Fresse" bekommen, führt er weiter aus. Aber er könne "immer dieses schwule Weggedrehe" nicht mehr sehen.

FC Luzern entschuldigt sich für Müller

Sein Verein hat sich unmittelbar nach den Äußerungen für die Inhalte entschuldigt. "Diese Aussage entspricht weder den gelebten Werten des Klubs noch seiner Fans. Der FC Luzern bekennt sich ganz klar zu einer offenen und diversen Gesellschaft und wird dies innerhalb der Mannschaft auch nochmals klar thematisieren", heißt es in einem Statement der Schweizer.

Sexismus im Stadion bleibt Thema im Fußball

Homophobie im Fußball ist immer wieder Thema, sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Rasen. In Europa hat sich bislang kein aktiver Fußballer geoutet, weil die Angst vor Anfeindungen so groß ist. Selbst wenn seine Aussagen womöglich nicht bewusst gewählt waren und mehr von Unreflektiertheit, als von Hass zeugen: Marius Müller hat mit seinen wenigen Worten bewiesen, dass der Aufholbedarf in Sachen Aufklärung über Vorurteile kaum geringer geworden ist.