Streitbarer Profi zieht Konsequenzen Martin Hinteregger beendet überraschend seine Karriere
Auf dem Rasen wurde Martin Hinteregger für die Fans von Eintracht Frankfurt zum Held und Liebling, mit RB Leipzig tat sich der Österreicher explizit schwer. Nun hat er seinen noch zwei Jahre gültigen Vertrag bei den Alderträgern auflösen lassen und überraschend einen Schlussstrich unter seine Karriere gezogen. Hinteregger möchte nach den Querelen der vergangenen Wochen auch sonst nirgends mehr spielen.
"Den Sieg in der Europa League habe ich deswegen so ausgiebig genossen, weil ich da schon wusste, dass es meine letzte große Siegesfeier mit den fantastischen Fans in dieser Stadt sein würde, die meine zweite Heimat geworden ist", kommentierte Hinteregger am Donnerstag den Entschluss, der offenbar kein spontaner war.
Laute Kritik am Österreicher
Der Rücktritt kommt überraschend, passt aber zu Hinteregger. Dieser war zuletzt wegen einer Geschäftsbeziehung zu einem FPÖ-Gemeinderat schwer in die Kritik geraten. Zwar hatte der Fußballer die Beziehung nach entsprechenden Enthüllungen schnell beendet und sich deutlich nach rechts abgegrenzt, jedoch sorgten weitere Interviewaussagen für immer neuen Ärger.
"Emotionale, vielleicht unbedachte Worte von mir haben zu Irritationen geführt und dafür möchte ich mich entschuldigen. Das bedauere ich sehr. Um es noch mal ganz klar zu sagen: rechtes, intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste", ließ Hinteregger nun wissen.
Hinteregger legte sich mit vielen an, darunter auch RB Leipzig
Was dieser in seiner Karriere an Schlagzeilen produziert hat, liefern andernorts Fußballvereine in Jahrzehnten nicht. Dass er von Red Bull Salzburg aus 2016 nicht zu RB Leipzig wechseln wollte und in diesem Zusammenhang den Klub verbal attackierte gehört dabei zu den kleinsten Aufregern. Die anderen: Interview-Attacke gegen Trainer Manuel Baum, Suspendierung beim FC Augsburg, auf Video dokumentierter Vollrausch auf einem Volksfest, Ausplaudern von Interna und zuletzt eine öffentlich gewordene Zusammenarbeit mit Heinrich Sickl, der in Graz Räumlichkeiten an die rechtsextreme Identitäre Bewegung vermietet hatte. "Zunächst gilt es für mich, etwas Abstand zu gewinnen und mein Leben neu auszurichten. Ich bin dankbar, dass mir die Eintracht die Möglichkeit gibt, diesen Schritt jetzt zu gehen", sagte Hinteregger.