Vorbereitungsspiel gegen Lazio Test sorgt für Protest
Nach der Spielabsage gegen Rot-Weiß Erfurt holt sich RB Leipzig das nächste Problem ins Haus. Der Klub kündigte einen Test gegen die S.S. Lazio Rom an, was zu Unmut in der Fanszene führt.
Leipzig – RB Leipzig hat am Freitagabend kurz vor Anpfiff des EM-Spiels zwischen Deutschland und Spanien den Gegner für den finalen Test vor Saisonstart bekanntgegeben. Sparringspartner am 10. August in der Red-Bull-Arena (Anpfiff: 18 Uhr) ist Lazio Rom.
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Faschistische Ultras bestimmten die Kurve
Dass ausgerechnet die S.S. Lazio zum Test in Leipzig vorbeischaut, sorgt aus politischen Gründen für Unmut bei vielen RB-Fans. Teile der Ultras der Römer gelten als rechts bis rechtsextrem.
Bis 2020 bestimmte die faschistische Ultragruppe Irriducibili Lazio die Lazio-Kurve. Das Zeigen faschistischer Symbole und entsprechende Äußerungen waren an der Tagesordnung. Erst als deren Anführer Fabrizio Piscitelli 2019 durch zwei Kopfschüsse förmlich hingerichtet wurde, löste sich die Gruppe auf. Doch eine jahrzehntelange Prägung der Kurve verschwindet nicht innerhalb weniger Jahre. Das kennt man von regionalen Klubs hierzulande ebenso.
RB-Fans fordern Spielabsage und kündigen Boykott an
Unter dem Tweet der Leipziger ist zahlreicher Protest von Leipziger Anhängern zu lesen. Einige fordern eine Spielabsage, andere kündigten an, den Test boykottieren zu wollen. Die RB-Kurve vertritt antifaschistische und antirassistische Werte und hat das auch so in einer Fansatzung festgeschrieben. Zudem dürfte der Gegner auch zweifelhaftes Fanklientel anziehen.
Sieht ganz so aus, als tue sich Rasenballsport abseits der sportlichen Herausforderung mit dem Freundschaftskick gegen das Team um Ex-Bundesligastürmer Ciro Immobile keinen Gefallen.
Erst jüngst war ein für den Start in die Vorbereitung geplantes Testspiel gegen Regionalligist Rot-Weiß Erfurt abgesagt worden.