"Dinge geraten ins Wanken" Matthäus sieht fehlbare Bayern, Mintzlaff will Meistertitel bis 2032
Nach der zehnten Meisterschaft in Serie für den FC Bayern München fragt sich die Liga erneut, ob eine Wende in Sicht ist, ob und wann mal wieder eine andere Mannschaft die Bundesliga gewinnen kann. RB-Boss Oliver Mintzlaff bleibt bei der Befragung durch die Sport Bild defensiv.
Mintzlaff will in zehn Jahren ein mal Meister werden
Leipzig wolle stets das Maximum herausholen und das könne "irgendwann auch die Meisterschaft bedeuten." Allerdings ist sein Horizont dafür weit: Bis 2032 sollte es möglich sein, ein mal die Schale zu stemmen. Das klang mal ambitionierter: Im Januar 2017 wollte er noch in den nächsten fünf bis zehn Jahren so weit sein. Angesichts des schweren Saisonverlaufs tut RB aber gut daran, sich in Bescheidenheit zu üben.
Matthäus sieht folgenreiche Fehler bei den Bayern
Der frühere Münchner und Weltmeister von 1990 Lothar Matthäus ist aber sicher, dass sein Ex-Klub zuletzt seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hat. "In den nächsten fünf Jahren wird Bayern nicht fünfmal Meister, sondern nur dreimal!" In den Planungen der Münchner seien "Fehler gemacht" und "nicht so vorausschauend gearbeitet" worden wie in den Jahren zuvor. "Früher war alles stabiler", meinte Matthäus, "nun geraten einige Dinge ins Wanken!"
Der Mainzer Christian Heidel sieht zwar auch aktuell keinen Klub, der Bayern ernsthaft gefährde, aber einen Zeitpunkt kommen, an dem es kritisch wird. "Eine spannende Frage wird sein, was an dem Tag passiert, an dem Robert Lewandowski geht – da könnte es passieren, dass jemand vorbeizieht."
Baumgart: Leipzig hat den besten Kader in der Breite
In der Breite habe RB Leipzig dafür den besten Kader, sagt der Kölner Trainer Steffen Baumgart. Auch die Qualität bei den Spielern sei ähnlich hoch, einen Unterschied sieht er wie Matthias Sammer aber in der Mentalität. "Bayern hat sich das erarbeitet, die anderen müssen das aufholen", so Baumgart.
Kroos sieht fehlende Konstanz bei RB und Dortmund
In seinem Podcast argumentiert der Ex-Münchner Toni Kroos, es habe bereits Möglichkeiten gegeben für BVB und RB, mal dazwischen zu grätschen. Die beiden seien Mannschaften, "die in meinen Augen von der Qualität zumindest durchaus in der Lage sind, mitzuhalten. Das zeigen sie ja auch immer wieder in Phasen, dass die Qualität da ist, aber die Konstanz eben nicht", analysierte er. Und die Bayern hätten immer wieder Lücken angeboten. "Es ist nur niemand da gewesen, der das ausgenutzt hat", sagte der 32-Jährige.