RB Leipzig"Meine Geschichte mit Messi und Neymar ist nicht so gut" Was RB Leipzigs Trainer Jesse Marsch mit den Weltstars von Paris St. Germain verbindet
Die Gefühle waren gemischt Samstag frühen Abend bei Jesse Marsch in Freiburg, wie man so sagt, wenn Freud und Leid sich die Waage halten. Ein Punkt beim ungeschlagenen Sportclub in dessen neuen Stadion geholt zu haben, sei nicht „allzu schlecht“, sagte der US-Amerikaner nach dem 1:1 im Breisgau. Aber die Erwartungen in Leipzig, immerhin als Vizemeister in diese Saison gestartet – Ach, die „seien andere“.
Messi - prägende Figur des Weltfußballs
Dennoch kam Marsch ganz gut hin mit der Situation, in der er mit elf Punkten aus acht Ligaspielen steckt. Nach anfänglich ernsten Worten beider Trainer zu Aus- und Hergang der Partie, wurde die Stimmung auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sichtlich besser. Das lag vor allem an Marsch, der seinen Frust über die fortgesetzt wacklige Gemütsverfassung seines Personals überwand, als die Rede auf die kommende Reise nach Paris zum Champions-League-Spiel gegen PSG kam. Dort spielt neben Neymar und Kylian Mbappé mit Lionel Messi die prägendste Figur des Weltfußballs der vergangenen zwei Jahrzehnte.
Marsch erzählte, dass er gegen den Brasilianer Neymar und gegen den Argentinier Messi schon zwei Mal zugange gewesen wäre. Als Co-Trainer der US-Nationalmannschaft. Beide Spiele (August 2010, März 2011) habe er 0:2 verloren. „Ich habe also keine gute Geschichte gegen die zwei“, sagte er.
Gelächter im PK-Raum. Auch Streich schmunzelte. Der Coach der Freiburger ist ein großer Freund offenherziger Pressekonferenzen. Ihm gefiel die Performance seines Kollegen, und als ihm der US-Amerikaner im Spaß vorwarf, er sei ein wenig enttäuscht über dessen seriösen Auftritt bislang, antwortete dieser: „Wenn ich dich jetzt höre, Jesse, muss ich sagen, bei dir lachen sie immer und bei mir schauen sie nur. Du hast dich blendend vorbereitet.“ Was Streich nicht wußte, so gut hatte sich Marsch gar nicht präpariert. Das Spiel damals gegen Messi endete - 1:1.
Marsch vor PSG: "Es wird sehr schwer"
Offensichtlich ist der 47-Jährige, der von 2010 bis 2011 Assistent von Bob Bradley an der Spitze der US-Boys gewesen war, zu sehr mit seiner schwierigen Gegenwart beschäftigt, dass ihm selbst die Vergangenheit düsterer in Erinnerung ist, als sie sich tatsächlich präsentiert. Neben dem Auf und Ab in der Liga hat RB unter Marsch beide Partien in der Königsklasse verloren: 3:6 in Manchester gegen City und 1:2 daheim gegen den FC Brügge.
Die Pleiten deuten an, dass die Sachsen die Champions-League-Gruppenphase diesmal nicht überstehen werden. Weder als Achtelfinal-Qualifikant, noch als der für die Europa League. Dafür müssten sie Dritter werden, sprich in Brügge mindestens 2:0 gewinnen und irgendwo noch einen Punkt holen, denn die Belgier haben gegen Paris St. Germain 1:1 gespielt.
Gut sieht die Ausgangslage deshalb nicht aus. Am Ende wurde Marsch dann doch wieder ernst. Zwar wolle er seine Geschichte mit Neymar und Messi "ändern". "Mal schauen, ob wir das hinbekommen." Aber im Ernst, als er gefragt wurde nach seinem Gefühl, wie er und sein Team mit ihrem Remis in Freiburg nach Frankreich reisen, antwortete er: "Wir haben das bei Manchester City gelernt. Es wird nicht einfach so eine gute Mannschaft zu verteidigen. Wir haben in den vergangenen Jahren schon gegen Paris gespielt – aber ohne Lionel Messi. Es wird sehr schwer."
(RBlive/hen)