RB LeipzigMit Ach und Krach: RB besiegt Freiburg 2:1 und spielt kommende Saison in der Champions League
Ein Handspiel, ein schnell ausgeführter Freistoß sowie jede Menge Handgemenge entschieden am Samstagnachmittag die Partie von RB Leipzig gegen den SC Freiburg, mit der die Sachsen das Ticket für die kommende Champions League lösten. Sie rangen die Breisgauer durch ein Tor von Timo Werner (19.) und einen Strafstoß von Emil Forsberg (77.) 2:1. Vizenco Grifo hatte zwischenzeitlich den Ausgleich erzielt. Mit einem Freistoßschuss ins Tor von RB-Keeper Peter Gulacsi, als der gerade noch seine Mauer justierte.
Führung schläfert ein
Dieser Treffer war der Höhepunkt einer Partie, die lange Zeit im Schlafmodus vor sich hinplätscherte. Werner hatte nach einem Kurzpass von Yussuf Poulsen den Tabellendritten zum ersten Mal nach 19 Minuten in die Königsklasse geschossen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Messestädter 13 Punkte Vorsprung vor den am Abend noch spielenden Gladbachern. Bei drei ausstehenden Partien ergab das summa summarum einen uneinholbaren Vorsprung aus Rang fünf.
Mehr Aufwand schien offensichtlich nicht nötig, was das Spiel zunehmend einschläferte. Ein weiterer Versuch von Werner in der 2. Minute (vorbei am langen Pfosten) sowie zwei Fernschüsschen von Kevin Kampl, (vorbei am kurzen Pfosten) und Amadou Haidara (in Block B) waren die einzigen weiteren Gelegenheiten der Gäste in der 1. Halbzeit, in der Freiburg zunehmend auf Augenhöhe mit den Hausherren spielte und einen Treffer mindestens hätten erzielen können. Lucas Höler, Vertretungsspieler für die zwei verletzten Stammstürmer Nils Petersen und Luca Waldschmidt, schoss in der 23. Minute zwei Mal aus zehn Metern Entfernung auf das Tor von Peter Gulacsi, der beide Mal seine Finger an die Schüsse bekam. Neun Minute später stand er einem Freiburger Treffer wieder im Weg, dieses Mal kam der Schuss von Nicolas Höfeler.
RB war also gut bedient mit der Pausenführung. Trainer Ralf Rangnick schickte trotzdem seine Startelf in die zweite Halbzeit, in der Emil Forsberg und Lukas Klostermann fehlten. Sie saßen auf der Bank und wurden vertreten von Haidara und Nordi Mukiele. Rangnick aber justierte seine Grundordnung neu – und stellte auf eine Dreier- bzw. Fünferkette um. Besser wurde die Partie dadurch aber nicht. Dafür ruppiger: In der 53. Minute verpasste Keven Schlotterbeck Marcel Sabitzer mit dem Knie einen satten Stoß in den Hintern. Sofort war das schläfrige Stadion wach, Empörung begleitete beide Teams in eine ansehnliche Rudelbildung, die genug Potenzial hatte, die Partie endlich aus dem Langeweile-Modus zu stoßen.
Forsberg verwandelt Handelfmeter
Doch der Widerstand war groß. In der 62. Minute erst gab es die nächste Gelegenheit zu einem weiteren Treffer. Sabitzer hatte sie auf dem Schuh, sein Freistoß strich knapp am Pfosten vorbei. So kam es, wie es kommen musste: Freiburg glich aus. Vincenzo Grifo schoss einen Freistoß an Gulacsi vorbei ins Tor, als der Ungar noch nicht in Stellung gegangen war. Schiedsrichter Robert Schröder hatte allerdings auch nicht angezeigt, dass er den Ball freigeben werde. Er war also die ganze Zeit scharf und das Tor regulär. Die Tribünen tobten dennoch, die RB-Spieler mit, Sabitzer holte sich dabei die Gelbe Karte ab – und Freiburg nutzte den Frust der Favoriten aus. In der Folge musste Gulacsi zwei Schüsse entschärfen (70., 71.).
Rangnick reagierte mit zwei Wechseln, Forsberg und Klostermann kamen ins Spiel. In der Folge kam sein Team zu einer ersten Chance von Poulsen (Außennetz) – und Sekunden später zu einem Handelfmeter. Orban köpfte Schlotterbeck eine Ecke an die Hand, Forsberg verwandelte sicher (77.). Seine Hereinnahme hatte sich also ausgezahlt. So wie auch die von Klostermann. Der Rechtsverteidiger klärte in der ersten Minute der Nachspielzeit einen Schuss der Freiburger mit einem Seitfallzieher von der Linie – und sicherte RB somit Sieg und mindestens Tabellenplatz vier am Ende der Saison.