RB LeipzigMit Salzburg-Talent Mergim Berisha: Deutsche U21 trifft im EM-Finale auf Portugal
Joachim Löw und Co. drücken aus der Ferne die Daumen, die deutsche Mannschaft will Gegner Portugal "ans Zahnfleisch", und Stefan Kuntz hat seinen Zigarillo schon bereit gelegt: Mit einer Mischung aus Vorfreude und Nervosität geht die deutsche U21 in den finalen EM-Showdown. "Das wird für uns alle das größte Spiel. Wahnsinn", sagte Torhüter Finn Dahmen vor dem Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr/ProSieben) im slowenischen Ljubljana.
Nach 2009 und 2017 kann Deutschland zum dritten Mal Europameister werden, mit Teamgeist und großem Herz hat die Elf von DFB-Trainer Stefan Kuntz schon jetzt viele Fans gewonnen - darunter auch die A-Nationalmannschaft. "Wir haben das Halbfinale geschaut und uns mega gefreut", sagte Nationalspieler Robin Gosens im Trainingslager in Tirol: "Es wäre gigantisch für die Jungs, wenn sie sich mit dem Titel belohnen. Wir werden auch das Finale schauen."
Trainer Stefan Kuntz setzt erneut auf Florian Wirtz von Bayer 04 Leverkusen
Kuntz setzt dabei erneut auf Florian Wirtz, der im Halbfinale gegen die Niederlande (2:1) beide Treffer erzielte. "Wir wollen auf ganz großer Bühne noch einmal zeigen , was wir drauf haben", sagte der Jungstar von Bayer Leverkusen. Während Wirtz auch noch bei der EM 2023 spielberechtigt wäre, bestreiten die meisten Teamkollegen ihr letztes U21-Länderspiel. Umso passender wäre der Titelgewinn zum Abschluss.
Beim verlorenen Finale vor zwei Jahren schon dabei war Salih Özcan vom 1. FC Köln. "Nochmal Zweiter werden will ich nicht. Das wird alles oder nichts", sagte der Mittelfeldspieler. Gegner Portugal sei eine "Zocker-Mannschaft", so Özcan weiter: "Wir müssen denen ans Zahnfleisch gehen und versuchen, ihnen die Lust am Spielen zu nehmen und selbst zu dominieren."
Kein Spieler von RB Leipzig im Finale
Ein Spieler von RB Leipzig steht nicht im Finale, nachdem Justin Kluivert mit Oranje rausgeflogen ist. Auch Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté mit Frankreich sowie der spanische Schlussmann Josep Martinez sind bereits ausgeschieden.
Von den bisherigen Gegnern dürfte Portugal für die deutsche Elf der schwerste werden. Die "Esperancas" feierten in der Vorrunde drei Zu-Null-Siege und warfen anschließend die fünfmaligen Europameister Italien (5:3 n.V.) und Spanien (1:0) aus dem Rennen. "Das wird ein 50:50-Match. Die Tagesform entscheidet - ich hoffe, dass wir die am Sonntag haben", sagte Nico Schlotterbeck.
Berishas dreifaches Pfosten-Pech gegen die Niederlande
Endlich sein Pfosten-Pech ablegen will Mergim Berisha, der gegen die Niederlande gleich dreimal das Gebälk getroffen hatte. "Es gibt so Momente, wo der Ball nicht ins Tor will. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich der Mannschaft im Finale helfen kann", sagte der Stürmer von Red Bull Salzburg. Das glaubt auch Kuntz. "Mergim hat gleich zu mir gesagt: Trainer, das Tor habe ich mir für Sonntag aufgehoben", sagte Kuntz.
Und sollte Kuntz tatsächlich in seinem dritten EM-Finale in Folge zum zweiten Mal den Titel holen, wird sich der DFB-Trainer anschließend wieder einen seiner Zigarillos gönnen. Wobei - genüsslich geraucht wird unabhängig vom Ergebnis, wie Kuntz klarstellte: "Der muss auf jeden Fall dran glauben - ganz egal, ob wir gewinnen oder verlieren." - Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung:
Deutschland: Dahmen (FSV Mainz 05) - Vagnoman (Hamburger SV), Pieper (Arminia Bielefeld), Schlotterbeck (Union Berlin), Raum (SpVgg Greuther Fürth) - Maier (Arminia Bielefeld), Dorsch (KAA Gent) - Baku (VfL Wolfsburg), Wirtz (Bayer Leverkusen), Berisha (Red Bull Salzburg) - Nmecha (RSC Anderlecht). - Trainer: Kuntz