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nach 0:2 gegen deutschland Nur noch Minimalchance: Orban und Gulacsi vor EM-Aus

Nach zwei Niederlagen im Turnier, kann sich Ungarn nur noch mit einem hohen Sieg gegen Schottland in die K.o.-Runde retten.

Aktualisiert: 19.06.2024, 20:17
Ilkay Gündogan bereitet den ersten DFB-Treffer mit einem Körpercheck gegen RB-Profi Willi Orban vor.
Ilkay Gündogan bereitet den ersten DFB-Treffer mit einem Körpercheck gegen RB-Profi Willi Orban vor. Foto: Imago/Matthias Koch

Stuttgart/Leipzig/sid/hen – Vier Spieler von RB Leipzig waren am Mittwoch frühen Abend beteiligt am Spiel der DFB-Elf gegen Ungarn. Auf deutscher Seite Benjamin Henrichs und David Raum, beide kamen nicht zum Einsatz. Und bei den Ungarn Keeper Peter Gulacsi und Abwehrchef Willi Orban. Die Partie endete für die beiden bitter.

Orban und Gulacsi: Minimalchance bleibt

Jamal Musiala erzielte als erster Spieler des Turniers einen zweiten Treffer (22.), Kapitän Ilkay Gündogan legte zum passenden Zeitpunkt nach (67.). Dass es am Ende zum verdienten ersten Pflichtspielsieg gegen die Ungarn seit dem "Wunder von Bern" vor 70 Jahren reichte, lag auch an Rekordmann Manuel Neuer. In seinem bereits 17. EM-Einsatz verhinderte er mehrfach großartig einen Gegentreffer der Mannschaft um den ehemaligen Leipziger Dominik Szoboszlai.

Für Orban und Gulacsi bleibt als Minimalchance auf den Einzug ins Achtelfinale nur ein Sieg gegen Schottland. Nur die besten vier Drittplatzierten der sechs EM-Gruppen erreichen die K.o.-Runde.

Deutschland hingegen kann schon mal planen. Allerdings mussten sie gegen die giftigen Ungarn einen Härtetest absolvieren, sie kämpfte gegen die erwartbaren Widerstände aber unverdrossen an, gab selbst keinen Meter Boden preis.

Nagelsmann: "Wir müssen nachlegen!"

Die vergangenen drei Spiele gegen Ungarn hatte die DFB-Auswahl nicht gewonnen (zwei Unentschieden, eine Niederlage). Doch Bundestrainer Julian Nagelsmann, Ex-Trainer von Orban und Gulacsi in Leipzig, wollte das ignoriert wissen. "Angstgegner oder nicht, wichtig ist, was wir auf den Platz bringen", sagte er in Anlehnung an Adi Preißler vor dem Spiel bei MagentaTV.

Auch vom 5:1 gegen Schottland mochte der Bundestrainer nichts mehr wissen. "Der Sieg am Freitag", betonte er in der ARD, "ist nur viel wert, wenn wir heute nachlegen." Wohl wissend, dass Deutschland nach einem Auftaktsieg gleich bei vier der fünf vergangenen Turniere im zweiten Spiel patzte, nur nicht 2012. Tatsächlich ließ die Elf von Nagelsmann nichts unversucht, die Bilanz nicht zu verschlechtern.

Deutschland begann zum dritten Mal in Serie mit identischer Elf, die Ungarn setzten auf vier Spieler aus der Bundesliga - und Marton Dardai vom Zweitligisten Hertha BSC. "Sie streuen immer wieder lange Bälle ein", hatte Nagelsmann über die Ungarn gesagt, prompt hätte der erste beinahe zum Erfolg geführt: Nach einem Patzer von Joshua Kimmich rettete Neuer, der mit Torhüter-Legende Gianluigi Buffon (Italien) nach EM-Einsätzen gleichauf liegt, vor dem Freiburger Roland Sallai. 16 Sekunden waren gespielt.

Orban fällt, Gulacsi bekommt Ball nicht zu fassen

Nagelsmanns Plan, Druck zu machen, war gar nicht so leicht umzusetzen, die Ungarn gingen höchst energisch und robust zu Werke. Sogar Toni Kroos misslang früh ein Pass. Und Nagelsmann besprach sich bereits nach wenigen Minuten mit seinem "Co" Sandro Wagner. Dennoch ergaben sich für Kai Havertz in der Anfangsphase zwei gute Chancen (5. und 11.), der Druck wurde stärker.

Geduldig und aufmerksam suchte die deutsche Mannschaft nach Lücken - und fand sie in einer unübersichtlichen Situation: Willi Orban von RB Leipzig machte nach einem zarten Rempler von Ilkay Gündogan einen Bauchplatscher, Torhüter Peter Gulacsi bekam den Ball nicht zu fassen - und Musiala drosch ihn dann mit Wonne ins Tor, abgelenkt vom auf der Linie postierten Attila Fiala.

Nagelsmann riss die Faust hoch, die Ungarn waren sauer, weil der Treffer auch noch nach VAR-Kontrolle Bestand hatte - und sie wandelten den Ärger sogleich in wütende Angriffe um. Wieder war es Neuer, der einen Gegentreffer verhinderte: Einen prima Freistoß von Szoboszlai aus gut 20 Metern holte er großartig aus dem Tordreieck, dann klärte er von den heranstürmenden Ungarn per Fuß - das Publikum ließ ohrenbetäubenden Jubel folgen.

Kimmich klärt auf der Linie

Die Ungarn blieben gefährlich. Ein Treffer kurz vor der Pause wurde wegen Abseits anerkannt, nach einer Stunde flog ein Kopfball von Barnabas Varga (60.) nach einer Unachtsamkeit von Jonathan Tah nur knapp über das Tor. Kurz zuvor hatte Nagelsmann für Florian Witz und Havertz die Joker Leroy Sane und Niclas Füllkrug auf den Platz geschickt. Dann setzte Nagelsmann schon zu einem enthemmten Jubellauf an: Gündogan hatte nach Einleitung von Musiala und Vorlage von Maximilian Mittelstädt getroffen. La Ola rollte durch das Stadion, die Party begann.

Auf dem Rasen war Deutschland fortan einem weiteren Tor näher als die Ungarn dem Anschlusstreffer - bis Kimmich auf der Linie klären musste (89.). Neuer hatte den Ball nach einer Flanke und einem Rempler von Martin Adam fallen gelassen.