amokfahrt in magdeburg RB-Trainer Rose ergriffen: "Wollen wir jetzt über Fußball reden?"
Nach dem 1:5 von RB Leipzig beim FC Bayern München bewegt die Protagonisten weniger das Ergebnis, sondern die Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. RB-Trainer Marco Rose reagiert emotional.
München/dpa/sid/hen – Nach dem 5:1 (3:1) des FC Bayern über RB Leipzig sagten die Verantwortlichen des Rekordmeisters am Freitagabend die geplante Weihnachtsshow im Stadion ab. Grund dafür war die Amokfahrt auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Klubchef Jan-Christian Dreesen sprach zu den Fans, erklärte die Entscheidung des Klubs. Die Spieler schauten betreten, der Tölzer Knabenchor sang "Stille Nacht, Heilige Nacht".
Rose: "Wollen wir über Fußball reden?"
Später mochte sich auch RB-Trainer Marco Rose nicht zum Spiel äußern. "Wollen wir heute überhaupt über Fußball reden?", fragte er bei einem Interview auf DAZN. "Ich habe Nachrichten aus der Heimat bekommen, aus Magdeburg. Ja, wir haben hoch und verdient verloren. Aber es sind heute andere Dinge passiert, die nicht schön sind. Versteht mich bitte, es gibt andere Themen im Leben. Da erscheint alles in einem anderen Licht."
Später beim Sender Sat 1, der das Spiel im Free-TV übertrug, wurde Rose emotional. Mit brüchiger Stimme schilderte er: "Wir kämpfen um Punkte, spielen Fußball und du kommst rein in die Kabine und kriegst eine solche Nachricht. Dann ist es egal, ob du heute hier 1:5 verloren hast. Leider geht es um Menschenleben, schwer zu fassen, schwer zu greifen."
Zwei Tote in Magdeburg
Und weiter: "Wir müssen leider in regelmäßigen Abständen mit solchen Themen umgehen. Es gibt im Leben und in unserer Gesellschaft ein paar wichtigere Dinge als Fußballspiele zu gewinnen oder zu verlieren."
Bei einem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Dies sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff am späten Abend.
Außerdem seien sehr viele Menschen verletzt worden - mindestens 60, davon seien mehrere schwer verletzt. Weitere Tote könnten nicht ausgeschlossen werden. "Das ist eine Katastrophe für die Stadt Magdeburg und für das Land und auch generell für Deutschland", sagte Haseloff. Ein mutmaßlicher Arzt aus Saudi-Arabien war mit einem Auto quer durch die Menschenmenge gefahren.