Henrichs nach Wechsel-Frust: "Abgefuckt, weil ich runter musste"

Für Fußballer ist es die sogenannte Höchststrafe, wenn man vor Ablauf der ersten 45 Minuten den Platz verlassen muss. Für Henrichs war der Arbeitstag nach 42 Minuten beendet. Dabei blieb Trainer Domenico Tedesco kaum eine andere Wahl, wie der schon erklärt hatte. Denn Schiedsrichter Bastian Dankert signalisierte nach einem Kontakt, dass der bereits verwarnte Mittelfeldspieler demnächst Gelb-Rot bekommen würde.

Für Henrichs waren beide Entscheidungen hart. Nach dem ersten Karton, den er wegen taktischen Foulspiels sah, hatte er kurz Kontakt zum Schiedsrichter. "Ich hab normal mit ihm geredet. Ich fand es hart, es war ein Foul, aber ob man Gelb geben muss weiß ich nicht", so Henrichs. Das zweite Vergehen, letztlich der Auslöser, war aus seiner Sicht "lächerlich". Im Anschluss bekam er die Ansage, dass er nach dem nächsten Foul runter müssen. Als Josko Gvardiol sich dann warm machte, war ihm klar, dass er nicht mehr weitermachen durfte. 

Kurz später verließ er den Platz. "Ich bin direkt in den Tunnel, hab nicht abgeklatscht. Und da hab ich noch auf die Wand geschlagen, weil ich abgefuckt war. Vielleicht sah es nach außen so aus wie die Höchststrafe, vor der Halbzeit ausgewechselt." Er sei einfach sauer gewesen, weil Tedesco keine andere Wahl hatte als ihn auszutauschen, um nicht wieder in Unterzahl spielen zu müssen. Zwischen ihm und dem RB-Coach bleib aber kein Missverständnis zurück. "Ich bin auch noch in der Halbzeit zum Trainer und habe ihm erklärt, ich bin nicht einfach vorbeigelaufen nach dem Motto ich ignoriere dich, sondern weil der Schiri gesagt hat, dass ich sonst runter muss", so Henrichs.