Nach dem Patzer gegen Schachtar Donezk Zählt Péter Gulácsi noch zur Ligaspitze?
RB Leipzigs Stammkeeper Péter Gulácsi hatte mit einem folgenschweren Fehler die 1:4-Pleite gegen Schachtar Donezk eingeleitet. Als er sich weit vor dem eigenen Strafraum verdribbelte und einen kopflosen Querpass vom gegnerischen Stürmer abnehmen ließ, trat die Verunsicherung der Leipziger Mannschaft auch bei ihm zutage. Aber ist der Ungar ansonsten noch immer der Fels in der Brandung?
Verletzung zum Saisonstart gab es noch nie
Zu Saisonbeginn passierte ihm erstmal Ungewöhnliches: Er war verletzt. In der vergangenen Saison fehlte er am Ende der Hinrunde einmal zwei Spiele wegen Corona und kurz zuvor einmal mit einer Zerrung. Die beiden Saisons davor blieb er je ein Mal verletzungsbedingt draußen und bis dahin fiel er in vier Jahren kein einziges Spiel aus.
Auch deswegen hat er noch keinen richtigen Rhythmus gefunden, hinzu kommt der wacklige Saisonstart, den seine Kollegen auch ohne ihn verantworteten. Beim 0:0 in Frankfurt war er nicht schlecht, hatte aber auch nicht viel zu halten. Ein Blick in die Statistik verrät: Bei den abgewehrten Schüssen ist er mit 60 Prozent nur Vorletzter der Liga. Yann Sommer hält beispielsweise 85 Prozent. Gulácsis Bestwert liegt bei 78 Prozent von 2018/19, in der letzten Spielzeit kam er am Ende auf 70 Prozent und war damit Achter der Liga.
Gulácsi kommt wenig zu Paraden
Durchschnittlich zählen die Daten von Ligainsider knapp zwei Paraden pro Spiel. Auch hier liegt er nur im unteren Mittelfeld. Bochums Riemann konnte sich bislang viereinhalb mal pro Spiel auszeichnen, bekam allerdings auch mehr Gelegenheiten dazu. Aber: Selbst in seiner Top-Saison 2018/19 waren es nur zwei.
Von der Ligaspitze zum Tabellenende
Großchancen vereitelte er damals zu 59 Prozent und war damit Ligabester, genau wie in der ersten Saison unter Julian Nagelsmann, als er sein Spiel bereits auf mehr Ballbesitz umstellen musste. 2020/21 waren es aber nur noch knapp 27 und im letzten Jahr 33 Prozent, was ihm zu Platz 15 in der Bundesliga gereichte.
Gulácsi hat auch andere Qualitäten
Teamintern ist der Kapitän unangefochten, seine Stimme und seine ruhige Art verschaffen ihm Respekt. Mit Janis Blaswich hat er keinen echten Herausforderer, der ihm auf Augenhöhre begegnen würde. Aber seine Leistungen waren schon mal konstant auf einem deutlich höheren Niveau, sodass der neue Trainer Marco Rose auch von ihm mehr erwarten dürfte.