RB LeipzigNach FIFA-Beschwerde: Ralf Rangnick sieht kein Problem bei Augustin
Viel Wirbel gab es in den letzten Tagen um Jean-Kevin Augustin, der erneut mit Sylain Ripoll aneinander geriet, weil er nicht zur U21 reiste. Ralf Rangnick entkräftete auf der Pressekonferenz vor dem Hannover-Spiel die Vorwürfe, wegen denen sogar die FIFA angerufen wurde.
RB Leipzig hätte Augustin abgestellt
Denn RB Leipzig habe in der Causa gar keine Rolle gespielt. „In der ganzen Geschichte der Nichtabstellung haben wir keine Initiative ergriffen. Zum Zweiten ist es ja ein Unterschied, ob er zwei Testspiele macht und dafür Reisen in Kauf nimmt, oder 45 Minuten bei uns spielt und dann drei Tage frei hat“, stellte er aus RB-Sicht dar. Einer Teilnahme des Stürmers habe aber nichts im Wege gestanden. „Wir haben klar gesagt, wir stellen Spieler ab. Wenn wir einen Grund sehen, dass das nicht möglich ist, dann nehmen wir selbst Kontakt auf über den Trainer oder den Verband.“
Persönliche Entscheidung gegen Frankreichs U21
Das sei in dem Fall aber nicht notwendig gewesen, Dayot Upamecano habe man schließlich auch spielen lassen. Stattdessen habe Jean-Kevin Augustin selbst entschieden, aufgrund der vielen Spiele nicht zur U21 reisen zu wollen. „Er hat mir gesagt, er klärt das selbst. Nachdem wir uns bei der DFL rückversichert haben, ob eine Pflicht besteht, war das für mich in Ordnung.“ Damit bleibt das Problem eine persönliche Entscheidung, die aber erneut das Verhältnis von Augustin zum französischen Verband belastet. RB Leipzig werde Augustin auch in Zukunft freigeben, von weiteren Einladungen gehe er auch aus, erklärte Ralf Rangnick.
Konrad Laimer erntete Verständnis beim ÖFB
Das gleiche gelte auch für die Gerüchte, ähnlichen Missmut habe es bei Konrad Laimer gegeben. „Er hat selbst mit Gregoritsch gesprochen, nachdem ich ihn gefragt habe. Das war komplett Verständnis und Einverständnis des Trainers, dass er hier bleibt, um sich weiterzuentwickeln.“ Wenn er für die A-Mannschaft nachnominiert worden wäre, hätte Laimer seine Entscheidung aber korrigiert.
FIFA will zum Verfahren keine Angaben machen
Die FIFA hatte im Fall Auguzstin eine Beschwerde des französischen Verbands am Donnerstag bestätigt. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber keine weiteren Angaben machen, teilte ein Sprecher des Fußball-Weltverbandes am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur schriftlich mit. In Anhang 1 der FIFA-Regularien steht: „Die Vereine sind verpflichtet, bei einem Aufgebot des entsprechenden Verbands ihre registrierten Spieler für die Verbandsmannschaft des Landes abzustellen, für das die Spieler aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit spielberechtigt sind. Anderslautende Vereinbarungen zwischen einem Spieler und einem Verein sind unzulässig.“
RB beruft sich unter Verweis auf die DFL darauf, dass diese Abstellungsbestimmungen nicht für U-21-Mannschaften gelten. BILD zitiert dagegen einen Absatz aus den Regularien für die U21-EM, in denen auf die FIFA-Regelung und die dortige Abstellungspraxis verwiesen wird. Jean-Kevin Augustin hätte zu Spielen der U21-EM-Qualifikation anreisen sollen.
Frankreichs Verbandschef ist erbost
Augustin war bereits Ende vergangenen Jahres bei U21-Coach Sylvian Ripoll nach einer Auseinandersetzung in Ungnade gefallen und zwischenzeitig suspendiert worden. Vor dem Start der aktuellen Saison hatte RB-Trainer Rangnick dem Franzosen vorgeworfen, im Urlaub nicht die Trainingspläne erfüllt zu haben. Während der Zeit der Länderspiele der Franzosen war er in einem Testspiel der Leipziger zum Einsatz gekommen. „Es ist inakzeptabel, dass ein so brillanter Spieler wie Augustin eine Einladung ablehnen kann“, wetterte Frankreichs Verbandschef Noël Le Graët in „Le Parisien“.