RB LeipzigNach Gala-Vorstellung in Mainz: Bleibt Timo Werner doch bei RB Leipzig?
Timo Werner ist wieder in Bestform. Beim 3:3 (2:1) gegen Mainz 05 am Freitagabend legte der Stürmer von RB Leipzig seinem Kollegen Lukas Klostermann die ersten beiden Treffer auf und schoss das dritte Tor selbst. Damit hat er seinen Sturmpartner Yussuf Poulsen in der vereinsinternen Trefferrangliste überholt. Der Däne hat bislang 15 Mal in der Liga getroffen, Werner 16 Mal. Weitere neun Tore hat er aufgelegt, Poulsen vier.
Neue Hoffung bei Mintzlaff
Werner hat auch seine Werte aus der Vorsaison zwei Spieltage vor dem Ende der Meisterschaft bereits übertroffen (13/9), nur an die Quote aus der Vizemeistersaison dürfte er nicht mehr herankommen. In seinem ersten Jahr für die „Roten Bullen“ legte er zwar nur acht Treffer auf, traf selbst aber 21 Mal.
Seine Vorstellung in Mainz liefert potenziellen Käufern deshalb weitere Argumente, Werner im Sommer unter Vertrag zu nehmen. Beim Verein aber ist man ganz anderer Ansicht. Werners Rückkehr zur Bestform, so das Argument, ist eingebettet in die Gesamtperformance des Tabellendritten, der kommende Saison sicher in der Champions League spielt und am 25. Mai die Möglichkeit hat, bei einem Sieg gegen die Bayern den DFB-Pokal zu gewinnen. Oliver Mintzlaff meinte deshalb vor der Partie am Freitagabend bei Eurosport: „Timo ist sich grundsätzlich nicht sicher, ob er unser Angebot annimmt. Ich halte es aber immer noch für ein Stück weit offen, auch wenn die letzten Signale seines Beraters waren, vielleicht den Vertrag doch nicht verlängern zu wollen“ Der Vorstandsvorsitzende erkennt vor allem in der Leistungssteigerung des Teams das zentrale Argument für einen Verbleib des Nationalspielers. „Er merkt jetzt natürlich auch, was für eine Entwicklung und Dynamik in der Truppe ist.“
Kann Timo Werner von Nagelsmann profitieren?
Was Mintzlaff erneut aber ausschloss, war ein Verbleib Werners ohne Vertragsverlängerung. Das aktuelle Arbeitspapier endet 2020, Werner könnte also ein weiteres Jahr in Leipzig bleiben und dann abslösefrei wechseln. „Wir haben immer gesagt, dass wir nicht ohne Klarheit in ein letztes Vertragsjahr wollen.“
Die Überlegungen des Klubs gehen deshalb in Richtung eines neuen Zweijahresvertrages. Mit dem würde Werner ein weiteres Jahr in Leipzig bleiben, könnte Champions League spielen, von der Arbeit mit Bald-Trainer Julian Nagelsmann profitieren und dann in einem Jahr wechseln, ohne dass eine Partei dabei das finanzielle Nachsehen hat.
Was den Klub zuversichtlich stimmt, ist die Situation beim FC Bayern, der angeblich an Werner interessiert sein soll. Trainer Nico Kovac wackelt, und auch wenn der Kroate Meister werden sollte und Leipzig im Pokalfinale schlägt, sind sich die Skeptiker im Verein nicht sicher, ob ihm der Umbruch des Kaders gelingt. Vor dem 3:1 gegen Hannover am Samstag hatte Franz Beckenbauer das Spiel des Tabellenführers in dieser Saison mit dem von europäischen Topmannschaften wie Liverpool oder dem FC Barcelona verglichen und sich dabei an die „Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft“ erinnert gefühlt.
Bleibt Kovac trotzdem im Amt, steht die Frage im Raum, wo im Sturm Werner seinen Platz finden soll. Aktuell spielen dort Kingsley Coman auf dem linken Flügel, rechts Serge Gnabry und im Zentrum Robert Lewandowski. Kommt hingegen ein neuer Trainer, ist völlig unklar, ob der überhaupt mit Werner plant. (RBlive/mhe)