Chemnitz entlässt Trainer Tiffert Dieser Ex-RB-Spieler übernimmt
Der Regionalligist wollte eigentlich um den Aufstieg mitspielen. Nach nur einem Sieg in sechs Partien muss der Trainer gehen. Es übernimmt den Job vorerst sein Co-Trainer. Bei RB ein alter Bekannter.
Chemnitz (dpa) – Der frühere Bundesliga-Profi Christian Tiffert muss als Trainer von Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC gehen. Das teilte der Club heute mit. Der CFC war mit dem Ziel in die Saison gegangen, um den Aufstieg in die 3. Liga mitzuspielen. Nach sechs Spieltagen und nur einem Sieg ist die Mannschaft allerdings Drittletzter. Für Tiffert übernimmt vorerst der frühere RB-Profi Niklas Hoheneder.
Tiffert-Entlassung: menschlich bedauernswert
"Wir sind momentan zu weit von unseren Zielen entfernt und benötigen dringend einen neuen Impuls, um die Mannschaft und die individuelle Leistung der Spieler schnellstmöglich wieder auf Kurs zu bringen", sagte Sportdirektor Chris Löwe. Menschlich bedauere er die Trennung von Tiffert, der in den vergangenen zweieinhalb Jahren "den Verein mit großem Engagement durch herausfordernde Zeiten geführt" habe.
Tifferts Co-Trainer Hoheneder betreut die Mannschaft zunächst. Die Suche nach einem neuen Chefcoach habe bereits begonnen. Wie der Club mitteilte, soll der neue Trainer "die Mannschaft spätestens im nächsten wichtigen Regionalliga-Heimspiel am 10. September gegen Chemie Leipzig" betreuen.
Der frühere RB-Profi Niklas Hoheneder hatte seine aktive Karriere vor knapp drei Jahren beendet und war seit April 2021 als Trainer beim Chemnitzer FC tätig. Im Interview mit dem Kicker erklärte er damals seine Entscheidung.
Hoheneder hat RB-Vergangenheit
Normalerweise hätte der 38-Jährige auch noch weitergespielt. Seine letzte Karrierestation in Chemnitz hatte ihn fast so lange gehalten wie Leipzig, aber die drei Jahre machte er nicht voll. Die Corona-Pandemie beendete die laufende Spielzeit der Regionalligamannschaft und im Verein wurde eine Stelle frei, die man ihm anbot.
"Ich musste mich entscheiden: Spielst du noch ein Jahr oder wechselst du die Seite?", sagte Hoheneder damals. Einen Lehrgang zu absolvieren, sei gar nicht so einfach möglich gewesen. Deswegen lernte er durch den Sprung ins kalte Wasser.
Auch wenn ihn Cheftrainer Christian Tiffert damals nicht mit Aufgaben "überfrachtete", empfand er den Trainerjob als "komplett andere Welt". Als Spieler habe er sich nie darüber Gedanken gemacht, wie viel Arbeit ein Trainer Tag für Tag investieren muss.
Leipzig bleibt Hoheneders zweite Heimat
An neue Aufgaben im Trainerteam konnte er sich schrittweise herantasten und war sehr dankbar für die Gelegenheit beim CFC. Dass er kein Abschiedsspiel vor Fans machen konnte, war ihm kein Dorn im Auge. "Ich bekam über die sozialen Medien sehr viele schöne Nachrichten. Ich bin absolut zufrieden damit, wie es gelaufen ist."
Das gilt auch für seine gesamte Karriere, in der schon einige Vereine zusammenkamen. Der gebürtige Linzer spielte außerhalb von Österreich bei Sparta Prag und wurde dort Meister, bevor er nach Deutschland ging. Hier lernte er mit Karlsruhe, Leipzig, Paderborn, Kiel und Chemnitz fünf sehr verschiedene Städte und Regionen kennen.
Leipzig ist ihm freilich besonders ans Herz gewachsen. Drei Jahre verbrachte er in der Messestadt und stieg dabei zwei Mal auf. "Wir waren eine Supertruppe. Das war eine riesige Zeit", erinnert er sich. Weil er auch privat sein Glück fand, bezeichnet er Leipzig als zweite Heimat und ist mit Joshua Kimmich, Diego Demme und Yussuf Poulsen bis heute eng befreundet.