Neue Investment-Strategie Dieses Ziel verfolgt Red Bull mit dem Einstieg bei Leeds United
Red Bull eröffnet mit dem Investment bei Leeds United einen neuen Zweig: Ohne bestimmenden Einfluss geht es dem Unternehmen vor allem um die Präsenz der Marke auf dem Trikot und rund ums Stadion. Doch auch sportliche Synergien könnten sich ergeben.
Leipzig/Leeds – Reines Sponsoring, so lautete die Devise von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, kommt nicht infrage. Vielmehr dachte und handelte der verstorbene Patron nach dem Motto: Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch, was gespielt wird. Doch mit dem Einstieg des Konzerns bei Leeds United vergangene Woche hat der Multiklub-Investor erstmals mit diesem Prinzip gebrochen.
Red Bull kaufte knapp zehn Prozent der Anteile
Konkret erwarb Red Bull laut RBlive-Informationen knapp zehn Prozent der Anteile an der Eigentümergruppe von Leeds, der 49ers Enterprises – Gruppe der San Francisco 49ers –, die seit vergangenem Jahr 100-prozentiger Eigner von Leeds ist. Die Gruppe besteht aus diversen Parteien und Einzelpersonen, unter anderem ist der Hollywood-Schauspieler Will Ferrell beteiligt. Doch mit welchem Ziel kauft sich Red Bull als Minderheitsbeteiligter ein?
Red Bull ändert mit dem Investment erstmals seine Strategie. Bisher war es Firmenphilosophie, nur dann im Fußball zu investieren, wenn auch der ganze Klub übernommen beziehungsweise selbst geführt werden kann sowie Klubfarben und Namen geändert werden können. Das ist in Leeds ausdrücklich nicht der Fall, was eigens in der Pressemitteilung zum Einstieg betont wurde. Sportlichen Einfluss hat der von RB-Aufsichtsrat Oliver Mintzlaff geführte Milliardenkonzern nicht.
Sportlicher Nutzen aktuell noch im Hintergrund
Vielmehr kam der Kontakt über enge Kontakte und Gespräche mit Leeds-Präsident Paraag Marathe und 49ers-CEO Jed York zustande. Red Bull erhofft sich durch die Präsenz auf dem größten Fußballmarkt der Welt vor allem mehr Sichtbarkeit und Reichweite für die Marke. Leeds gilt als attraktiver Standort mit Ambitionen, so schnell wie möglich ins Oberhaus zurückzukehren, und einer der größten Fangemeinden in England. Der Einstieg hat also zunächst vor allem wirtschaftliche Gründe, wie aus Fuschl zu hören ist. Ein neuer Weg, den Mintzlaff nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz beschreitet.
Dass es auch sportlichen Nutzen geben könnte, liegt nahe, ist aber nicht vordergründig geplant. Doch sicher schadet es bei Transferverhandlungen nicht, auch einen Klub auf der Insel als mögliche Karrierestation in Aussicht zu stellen.