Ehemalige Leipziger Trainer "Schockmoment" durch Brexit: Ex-RB-Coach Knaubel will Röhl nach England folgen
Nico Knaubel war vier Jahre lang Nachwuchstrainer bei RB Leipzig. Von 2010 bis 2014 coachte er Talente am Cottaweg und arbeitete mit Danny Röhl zusammen, dem er nun in die zweite englische Liga folgen wollte. Eine fehlende Arbeitserlaubnis verhinderte dies aber zunächst, wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtete.
Sheffield Wednesday ist Röhls erste Station als Chefcoach
Danny Röhl, Knaubels alter Wegbegleiter, hatte vom RB-Nachwuchs aus einen beeindruckenden Weg eingeschlagen. Zunächst über die erste Mannschaft, wo er als Videoanalyst arbeitete. Dann ging er mit Ralph Hasenhüttl zum FC Southampton, folgte Hansi Flick zum FC Bayern München und schließlich zur DFB-Auswahl. Seit dem dortigen Aus ist er zum ersten Mal Cheftrainer, Sheffield Wednesday verpflichtete ihn für die Championship.
Röhl holte RB-Leute in sein Team
Nach 22 (!) Spieltagen in der zweiten Liga steht das Team bislang auf dem 23. und vorletzten Platz der Tabelle. An der Seite Röhls sind mit Henrik Pedersen und Sascha Lense bereits alte Bekannte aus dem RB-Kosmos. Pedersen war von 2008 bis 2011 Nachwuchstrainer und -leiter in Salzburg und Ghana. Sascha Lense arbeitete als Teampsychologe auch für RB Leipzig, später für Dynamo Dresden, FC Schalke 04 und unter Ralf Rangnick bei Manchester United.
Eigentlich wollte nun Röhl auch Nico Knaubel wieder in seinem Staff sehen, schließlich war der Kontakt nie abgerissen. "Wir haben unsere Verbindung immer aufrechterhalten, standen stets im Austausch", sagt Knaubel der LVZ. Der hatte seit seinem Engagement in der RB-Jugend als Nachwuchstrainer beim Sächsischen Fußball-Verband und beim FC Eilenburg gearbeitet. Den führte er in sieben Jahren vom der Landes- bis in die Regionalliga.
Brexit-Bestimmungen verhindern Job für Knaubel
Für eine Arbeitserlaubnis in England war das aber zu wenig: Denn seit dem Brexit gilt als Mindestanforderung für ein Visum der Nachweis von einer Station in den obersten drei Ligen, also im Vollprofibereich. "Brutal" für den Absolventen der zweithöchsten Uefa-Trainerlizent, ein "Schockmoment". Jetzt wollen die beiden alten Kumpels sich aber daran machen, einen Weg zur Wiedervereinigung zu finden.