RB LeipzigNiederlage gegen Wolfsburg! RB Leipzig startet schlecht wie nie in die Bundesliga
RB Leipzig hat auch das zweite Auswärtsspiel dieser Saison verloren und mit nur drei Punkten aus drei Partien den schwächsten Saisonstart in der Bundesliga überhaupt hingelegt. Tabellenführer VfL Wolfsburg erkämpfte gegen die Leipziger ein 1:0 (0:0), denen es wie schon bei der Auftaktpleite in Mainz an der nötigen Energie und einem Offensivrezept fehlte, um in fremden Stadien zu bestehen. Geradliniger und klarer spielte Wolfsburg, ein Fehlstart für den neuen Trainer Jesse Marsch.
Halstenberg und Angeliño fehlen verletzt
Die Gäste traten ohne sechs Spieler an. Der scheidende Kapitän Marcel Sabitzer hatte im Abschlusstraining wieder Adduktorenschmerzen und wird wohl angeschlagen nach München wechseln. Der nie in Leipzig angekommene Hee-chan Hwang unterschrieb kurz vor Anpfiff einen einjährigen Leihvertrag mit Kaufoption bei den Wolverhampton Wanderers. Und Ademola Lookman sucht auch noch nach einem neuen Klub. Dani Olmo wurde anders als geplant noch geschont; Angeliño und Marcel Halstenberg fehlten weiter verletzt.
Trainer Jesse Marsch sah nach dem glanzvollen 4:0 gegen den VfB Stuttgart keine Veranlassung, etwas an der Startelf zu ändern. Die Offensivkünstler Emil Forsberg, Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai begannen mit rasantem Kombinationsspiel nach vorn. Doch das blieb brotlos und verebbte gegen die athletischen Wolfsburger rasch. Das Team von Mark van Bommel spielte so, wie es der Trainer früher als Spieler vorgelebt hatte – bissig und zweikampfstark – und entnervte die Zauberfüße aus Leipzig schnell. In diesem Spiel, das wurde zügig klar, ging es eher um rustikale Grätschen als um brillantes Passspiel. Die 700 mitgereisten, sangesfreudigen Leipziger Fans unter den 12.088 im Stadion sahen ein Pressingmassaker mit vielen Fouls und Unterbrechungen.
Passend dazu hatte Wolfsburg die ersten Chancen nach Standards aus der Distanz, als Ridle Baku RB-Keeper Peter Gulacsi mit einem Schlenzer zu einer Flugparade zwang (13.) und Xaver Schlager nach einer Ecke frei zum Schuss kam (23). RB sorgte in dieser Phase kaum für Entlastung und ließ die Hausherren zu dominant ins Spiel kommen. Zu viel lief über die linke Seite mit Abwehr-Youngster Josko Gvardiol und Nkunku; Szoboszlai bot sich weit an der rechten Außenlinie an, bekam aber zu selten den Ball und war nicht gut ins Angriffsspiel eingebunden. In dem hitzig geführten Spiel gab es bereits in den ersten 45 Minuten zwei Gerangel: Erst fiel Stürmer André Silva auf den Ball und mochte die Kugel nicht freigeben (31.); dann zerrte Renato Steffen Tyler Adams so heftig am Hemd, dass er ihm ein großes Loch ins Trikot riss. Weil Adams empört schubste, sahen beide Gelb – sinnbildlich für das Match.
Forsberg agiert körperlos
RB nahm den Kampf in der Schlussphase der ersten Hälfte zwar etwas besser an und kam zu den ersten beiden Chancen. Erst prüfte Nkunku VfL-Schlussmann Koen Casteels aus der Drehung (37.), dann zirkelte Szoboszlai einen Freistoß auf Gvardiol, Innenverteidiger Mohamed Simakan verzog aber in Rücklage (39.).
Nach der Pause drückten die Wolfsburger dann konsequenter und eroberten den Ball im Mittelfeld vom zu körperlos agierenden Forsberg und schalteten schnell um. Steffens Hereingabe ließ Gulacsi nur nach vorn abklatschen; der flinke Jerome Roussillon traf aus wenigen Metern mittig ins Tor (51.). Die Hausherren zogen nun ein Powerplay auf und hätten durch Wout Weghorst, der frei auf Gulacsi zulaufend verzog (58.), und Baku nach Konter per Außenrist (59.) schnell höher führen können. RB schwamm nun phasenweise in der Abwehr.
Marsch reagierte und brachte zwei Kämpfernaturen, die dem Team in diesem Gefecht schon von Anfang an gutgetan hätte: Konrad Laimer und Yussuf Poulsen. Doch gegen die kompakte VfL-Defensive fehlten die Ideen; RB drängte zwar, aber kreierte keine einzige klare Torchance in der zweiten Hälfte. (RBlive/ukr)