Leipzig/msc – RB Leipzigs Trainer Ole Werner braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Diese Erfahrung machte er als junger Mensch auf einer Reise, die er erst durch einen schmerzhaften Unfall überhaupt antreten konnte, wie er im Rahmen eines Buchprojekts verriet.

Vor Jahren – Werner war in Gedanken noch lange nicht bei einer Profikarriere, sondern in Australien – habe er für die Erfüllung seines Traums allen Besitz verkauft und anderthalb Monate auf Baustellen gearbeitet. Trotzdem habe sein Erspartes nicht gereicht, erzählte er dem Journalisten Kay Müller für dessen Buch „Küstenkonturen“.

Zunächst flog er also nicht um die Welt, sondern nur über eine Motorhaube: „Am Ende bin ich nach Australien gekommen, weil ich einen Unfall hatte“, so Werner. Eine Frau bog mit dem Auto ab und übersah den damals radelnden Studenten. Ihm sei nicht viel passiert, aber der Zwischenfall entpuppte sich als Starthilfe. „Ich habe 900 Euro Schmerzensgeld bekommen – da hatte ich dann so rund 2.000 Euro und das Geld für ein Flugticket.“

Lange hielten seine Reserven vor Ort nicht. Der heutige Bundesliga-Coach musste sich schnell einen Job suchen, um über die Runden zu kommen. „Ich habe gelernt, was es bedeutet, sich allein zu organisieren in einer fremden Umgebung, ohne dass einem einer hilft.“ So wurde er zum Gärtner und ist bis heute stolz, den Weg gegangen zu sein. Die Zeit, die er in Down Under verbrachte, sei lehrreich gewesen, entbehrungsvoll und glücklich.

Und: „Da ist der Gedanke gereift, dass ich in Kiel als Jugendtrainer etwas weitergeben und gleichzeitig so mein Studium finanzieren könnte“, so Werner. Also war sie ein Stück weit auch der Start in sein Leben als Fußballtrainer, das ihn in diesem Sommer zu RB Leipzig führte.