Olmo und der VAR "Verraten" von Spanien? Wie geht RB mit dem WM-Aus seiner deutschen Profis um?
Dani Olmo vergibt in der Nachspielzeit eine Großchance zum 2:2, mit dem seine Klubkameraden Raum und Klostermann im Turnier geblieben wären. Muss RB zwischen seinen Akteuren vermitteln?
Es war bereits in der Nachspielzeit, als Dani Olmo den Ball vor die Füße bekam. Der Spanier von RB Leipzig hat aus diesen Positionen schon Tore erzielt. Dieses Mal nicht. Es blieb beim 1:2 für Japan, was im Parallelspiel Deutschland aus dem Turnier beförderte.
Flick und Havertz winken ab
Für kaum einen anderen Klub ist der Ausgang der Gruppe E so brisant wie für RB. Für die DFB-Elf waren David Raum und Lukas Klostermann im Einsatz, für Spanien Olmo. "Deutschland muss nach Hause, verraten von Spanien", titelte die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport.
Alle deutschen Akteure wiesen eine Mitschuld Spaniens am zweiten frühen Ausscheiden von sich, obwohl Trainer Luis Enrique sein Team auf fünf Positionen entscheidend veränderte hatte und auch standesgemäß 0:1 in Führung ging. Torhüter Unai Simon sah beim ersten Treffen außerdem eher aus wie ein Kreisligatorhüter als der Stammkeeper des Weltmeisters von 2010. Durch den zweiten Platz in der Gruppe gehen die Spanier zudem einem möglichen Viertelfinale gegen Brasilien aus dem Weg.
Japón 🇯🇵 Japan 🇯🇵 gol pic.twitter.com/ri98UGR3dz
— Diego Valencia (@DiegoVa05651640) December 1, 2022
Sowohl Bundestrainer Hansi Flick ("Wir waren sind in der Summe unserer Spiele ausgeschieden") als auch Doppeltorschütze Kai Havertz ("Wir haben gegen Japan zwei Treffer in 15 Minuten kassiert, niemand sonst") nahmen Spanien aus der Schusslinie. Und auch Klostermann und Raum werden wohl kaum bei Olmo die Schuld für die unerwartet frühe Heimreise suchen.
"Das muss manipuliert sein!"
Eher noch werden sich die Debatten auch um das seltsame Tor der Japaner zum 1:2 drehen, denn zuvor schien der Ball klar im Toraus gewesen zu sein. Zumindest legen das Bilder nahe, die durch das Netz geistern. Spaniens Trainer Luis Enrique war davon irritiert. "Ich habe ein Bild gesehen, das muss manipuliert sein. Das kann nicht das wirkliche Bild sein. Es muss manipuliert sein", sagte der Coach kurz nach Mitternacht.
Bei Twitter wurden Fotos kommentiert, auf denen es so aussah, als ob Kaoru Mitoma den Ball erst deutlich hinter der Linie in die Mitte beförderte, wo Ao Tanaka zum 2:1 einschoss. Ein bisschen Grün des Rasens ist auf diesen Bildern zwischen Torauslinie und Ball zu sehen - für die Frage, ob der Ball außerhalb des Spielfelds ist, ist jedoch nicht seine Auflagefläche relevant, sondern dass er vollständig die Linie überquert hat.
Referee Victor Gomes aus Südafrika stand mehrere Minuten auf dem Rasen und wartete, bis die Überprüfung des Video Assistant Referees (VAR) vorbei war. Dann gab Gomes das Tor, das Japan am Ende den Gruppensieg und Deutschland das vorzeitige WM-Aus bescherte.