RB-Heimabschluss gegen Bremen Bloß nicht austrudeln lassen
RB Leipzig kann in der Tabelle nichts mehr reißen, umso mehr appellierte Trainer Marco Rose an den eigenen Anspruch, sich mit einem Fußballfest von den Fans zu verabschieden. Doch für die Gäste aus Bremen geht es noch um viel.
Leipzig – Marco Rose mochte den Spannungsabfall nach dem rauschhaften 4:1 gegen Dortmund gar nicht „wegdiskutieren”. Vor dem letzten Saison-Heimspiel von RB Leipzig gegen Werder Bremen (Sa., 15.30 Uhr) räumte der Coach realistisch ein: „Wir haben vor zwei Wochen mit der Champions-League-Qualifikation das wichtigste Saisonziel erreicht. In der Phase davor mussten wir echt punkten, standen unter Druck und haben geliefert. Dass dann ein bisschen was abfällt, wenn du dein Ziel erreichst, ist klar.”
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Rose: „Ich erwarte, dass wir noch einmal anziehen und wir selbst sind”
Das uninspirierte 1:1 bei der TSG Hoffenheim in der Vorwoche ließ der 47-Jährige seinen Spielern durchgehen; das sei „menschlich” gewesen. Zu Hause aber, vor ausverkauftem Haus, erwartet er eine gebührende Abschiedsvorstellung. „Wir wollen jetzt einen guten Abschluss, wollen mit einem guten Gefühl aus der Saison herausgehen. Das ist unser Anspruch”, appellierte Rose. „Ich erwarte, dass wir nochmal anziehen und wir selbst sind. Ich habe eine tolle Mannschaft mit einem tollen Charakter. Ich möchte, dass das am Ende bei den Leuten hängenbleibt und wir das nicht austrudeln lassen.”
Das sei in Leipzig in der Vergangenheit bereits ab und an mal passiert. Unter Julian Nagelsmann in der Saison 2020/21 etwa holte RB aus den letzten drei Spielen nur noch einen Zähler. Der Punkterekord datiert noch immer aus der Premierensaison mit 67 Punkten, weil die Leipziger in den letzten Saisonspielen der vergangenen Jahre ihr Ziel Champions League bereits erreicht hatten und immer unheimlich viel Druck entwich und/oder das DFB-Pokalfinale im Fokus stand und etwa Ralf Rangnick 2018/19 mit einer kompletten B-Elf am letzten Spieltag antrat. „Dessen sind wir uns bewusst. Das wollen wir dieses Jahr vermeiden, aber den Beweis müssen wir gegen Bremen antreten”, forderte Rose.
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RB kann noch den eigenen Punkterekord in der Bundesliga knacken
In dieser Spielzeit könnte Rasenballsport – derzeit mit 63 Zählern – den vereinseigenen Punktrekord im Oberhaus noch mit zwei Siegen knacken beziehungsweise mit einem Sieg und einem Remis zumindest einstellen. Rang drei hingegen ist nicht mehr realistisch. Durch den 1:0-Auswärtssieg des VfB Stuttgart am Freitagabend in Augsburg ist der VfB nicht mehr einholbar. Bayern München ist sechs Zähler voraus und hat ein um elf Tore besseres Torverhältnis als Leipzig.
Rose warnt vor Bremens Flügelflitzer Agu
Doch im Gegensatz zu Leipzig haben die Gäste noch ernsthafte Ziele und können es noch in den Europapokal schaffen. Der SC Freiburg auf Rang sieben hat nur drei Punkte Vorsprung vor den elfplatzierten Bremern. Rose lobte, dass das Team seines Kollegen Ole Werner „eine gute Mannschaft mit guter Idee, Fußball zu spielen und zu arbeiten” sei. Besonders hob er Linksverteidiger Felix Agu hervor, „der über Links mega anschiebt, viele Elfmeter herausholt und als Flügelverteidiger gute, tiefe Läufe macht”. Auch vor den Stürmern Marvin Ducksch und Nick Woltemade, der „trotz seiner Größe eine außergewöhnliche Technik” habe und clever agiere, warnte der Trainer. „Das wird eine Aufgabe morgen, das zu verteidigen, aber wir wollen die Saison gut beenden und nehmen keine Rücksicht darauf, was Bremen noch so vorhat”, schloss Rose.