Trotz Aufschwungs bei Tottenham Timo Werner wohl nicht für DFB-Team nominiert
Timo Werner trifft wieder, doch noch belohnt Bundestrainer Julian Nagelsmann das wohl nicht mit einer Nominierung für die DFB-Elf. Was die Zukunft des Rekordtorjägers angeht, hat RB bis zum EM-Start Gewissheit.
Leipzig/London – Timo Werner genoss diesen Moment sichtlich. Der Villa Park, Heimstätte von Aston Villa, leerte sich schon, als der Leihspieler von RB Leipzig beim Auswärtstriumph von Tottenham Hotspur zum 4:0 (90.+4)-Endstand traf. Nur im Auswärtsblock der „Spurs” war es noch voll und laut. Mit „Timo, Timo, Timo”-Rufen, feuerten die Tottenham-Fans Werner wie bei einem Hundert-Meter-Sprint an.
Der 28-Jährige hatte zwar in diesem Match nur sieben Minuten gespielt, doch er lief vor die Kurve und riss die Arme nach oben. Kein Zweifel, der RB-Rekordtorschütze fühlt sich nach monatelanger sportlicher Depression wieder sichtlich wohl. Nach dem Kantersieg des Premier-League-Fünften Tottenham gegen den Überraschungsvierten Aston Villa postete Werner: „What a massive win” – „Was für ein gewaltiger Sieg”.
Werner darf wieder auf eine Nominerung hoffen
Nach nun sieben absolvierten Premier-League-Spielen hat Werner bereits mehr als doppelt so viel Spielzeit gesammelt wie in den zwölf Bundesliga-Saisonspielen zuvor für RB. Als klassischer Linksaußen hat er eine feste Rolle beim Nordlondoner Klub gefunden, steuerte bereits zwei Assists bei und erzielte zuletzt zwei Tore hintereinander. Dank dieses Formanstiegs durfte er nun sogar auf eine Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die anstehenden Länderspiele hoffen.
Zwar ist im Gegensatz zu vielen anderen Personalien Werner betreffend noch nichts Konkretes durchgesickert, doch es sieht laut Informationen diverser Medien ganz so aus, als sei er diesmal noch nicht dabei. Doch in guter Verfassung kann Nagelsmann den Stürmertyp Werner gut gebrauchen. Beide schätzen sich aus der gemeinsamen Zeit in Leipzig.
Kaufoption für Tottenham läuft am 14. Juni ab
Branchenunüblich deutlich hatte sich Werner jüngst bei Sky darüber beschwert, dass es bei RB zuletzt relativ wenig Austausch zwischen ihm und Trainer Marco Rose sowie Sportdirektor Rouven Schröder gegeben habe. „Im Verlauf der Hinrunde war klar, wie der Trainer über mich gedacht und mit mir geplant hat”, sagte Werner. „Manchmal passt es zwischen Personen oder auch zwischen Taktiken und Spielern nicht mehr. Das hat mir nicht mehr die Freude bereitet, die ich lange verspürt habe. In Leipzig hat es zuletzt nicht mehr gepasst.”
RB-Trainer Rose hatte auf Werners Kritik irritiert reagiert. „Ich glaube, ich habe mich sehr um Timo bemüht, wir haben viele Gespräche geführt. Wir waren insgesamt in einem guten Austausch.” Er gab dem RB-Angestellten den Rat: „Innehalten, demütig sein, die eigene Situation richtig einschätzen, ist wichtig. Wir unterstützen ihn, immerhin ist er ein Spieler von uns.” Doch dass Werner zu Rasenballsport zurückkehrt, ist unwahrscheinlicher, als dass er es im Sommer noch schafft, auf den EM-Zug aufzuspringen. Laut Informationen der Bild-Zeitung muss Tottenham die 17-Millionen-Euro-Kaufklausel bereits bis zum 14. Juni ziehen.
Aktuell sieht es so aus, als werde aus dem RB-Team lediglich Benjamin Henrichs für die kommenden Länderspiele nominiert. Lukas Klostermann ist noch verletzt; David Raum dürfte eher nicht berücksichtigt werden, nachdem er schon im November erst aus- und dann wieder eingeladen wurde. Um 14 Uhr an diesem Donnerstag verkündet Nagelsmann, wer in den letzten Testspielen vor der Europameisterschaft gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) dabei ist.