RB-Co-Trainer hält Kontakt zu WM-Spielern "Spieler merken, der kann was": Alexander Zickler über die Arbeit mit Marco Rose
Alexander Zickler kam an der Seite von Marco Rose als Co-Trainer nach Leipzig. Im Gegensatz zu seinem Chef kickte er sogar selbst eins für die deutsche Nationalmannschaft. Gegenüber der Leipziger Volkszeitung kommentierte er das Abschneiden von DFB-Elf und auch den anderen Spielern von RB in Katar.
Zickler: "Japan-Spiel war ausschlaggebend"
Fußball-Fans, die es mit Deutschland halten, hatten es beim Winterturnier schwer. Der Auftakt gegen Japan ging daneben, gegen die (nun an Marokko gescheiterten) Spanier reichte die Leistung nur für ein 1:1 und gegen Costa Rica war Deutschland aufgrund des Parallelspiels machtlos. Das Ausscheiden auf diese Art findet Zickler "bitter" und verweist auf das erste Spiel. "Wir hatten es nach dem Japan-Spiel nicht mehr in der eigenen Hand. Das war am Ende ausschlaggebend.
WM-Kicker Gvardiol und Silva halten Kontakt zu RB Leipzig
Mit den bei der WM verbliebenen Kickern ist er in Kontakt. Da gibt es Aufbauende Worte oder Gratulationen, je nach Ausgang. "Das gehört dazu. Es sind unsere Jungs, da fiebern wir mit", so Zickler. Nach dem Aus für Dani Olmo sind noch Andre Silva und Josko Gvardiol vertreten. "Wenn das Turnier im Dezember endet sind es noch rund drei Wochen, bis die Vorbereitung auf eine lange Rückrunde startet. Noch zwei Spiele der Hinrunde liegen vor den Männern von Zickler, Rose & Co. Nach dem starken Endspurt im laufenden Jahr wollen sie "da weitermachen, wo wir aufgehört haben."
"Es war immer schwer gegen RB"
Dass die Mannschaft für Gegner schwer zu bespielen ist kennt er auch aus der Erinnerung. "Als ich mit Marco Rose in Gladbach und Dortmund war, war es immer sehr schwer gegen RB. Leipzig hatte Technik, Athletik, Mentalität. Und eine klare Idee von dem Fußball, den sie spielen wollen." Auch wenn das unter Vorgänger Tedesco, dessen Arbeit Zickler nicht bewerten will, nicht mehr so gut funktionierte.
Rose "kann was", bei Beckenbauer wurde Zickler "warm und kalt"
Rose und er konnte die Mannschaft schnell wieder hinter dem Trainerteam versammeln. "Die Spieler merken sehr schnell, ob da vorne einer steht, der was kann oder nicht", sagt er über seinen Chef. Aus seiner eigenen Erfahrung als Spieler ist ihm von allen Trainern einer am deutlichsten in Erinnerung geblieben. "Wenn Franz Beckenbauer vor dir steht, wird dir warm und kalt. Weltmeister als Trainer und Spieler. Lichtgestalt, das passt."
Verständnis unter Stürmern: Zickler regte Gespräch mit Silva an
Zu diesen Zeiten waren aber längst nicht so viele Personen rundherum beschäftigt. Das neunköpfige Trainerteam um Marco Rose nimmt dem Trainer viele Spezialaufgaben ab. Zickler ist zum Beispiel hauptverantwortlich für das Trainieren von Standardsituationen. Aber auch die Spielerführung von Rose kann er mitgestalten. So habe er ein Gespräch mit Andre Silva angeregt, dessen Situation er als Ex-Stürmer gut versteht. "Er muss verinnerlichen, dass jeder bei uns sein Ego hintenanstellen muss und nur dann wichtig sein kann. Das tut er", sagt Zickler.
Eberl hatte "Kraft für zwei Spiele"
Den neuen Sportdirektor Max Eberl kennt Zickler noch aus gemeinsamen Tagen beim FC Bayern München. "Max war ein richtig guter Kicker, hatte Kraft für zwei Spiele, machte alles für das Team." Der beste Mitspieler, den er je hatte, war ein anderer: "Es gab viele Superspieler, aber Lothar war der Beste. Dynamik, Zweikampf, Abschluss – da war er unglaublich gut."