Leipzig/msc – Yan Diomandé ist der Spieler der Stunde bei RB Leipzig. Vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg sprach der aufstrebende Youngster mit der Sport Bild (Mittwoch) über seine steile Entwicklung seit seinem ersten Tor in Spanien, das gerade erst wenige Monate zurückliegt.

Der heute 18-Jährige spielte nach seinem Wechsel aus den USA erst ein knappes halbes Jahr in der zweiten Liga bei CD Leganes, als er das 2:0 gegen Espanyol Barcelona erzielte. Ein besonders emotionaler Moment war dies für ihn, weil er seinen ersten Treffer seiner verstorbenen kleinen Schwester gewidmet hatte. „Eigentlich mag ich es nicht, meine Emotionen zu zeigen, aber nach dem Treffer ist es aus mir einfach herausgebrochen“, sagte er der Sport Bild.

Nun begleite sie ihn in Gedanken noch immer, während sich seine Profikarriere in schnellen Schritten entwickelt. Ein halbes Jahr in Spanien und der Wechsel zu RB Leipzig brachte ihn im Rekordtempo in die Nationalelf seines Heimatlandes Elfenbeinküste, wo er seinem Vorbild Yaya Touré auf der Spur ist. In den beiden zurückliegenden Länderspielen erzielte er jeweils ein Tor.

Dass er zu den herausragenden Talenten gehört, kann man auch an seinem Stand bei Transfermarkt ablesen, wo sein Marktwert einen Sprung von 1.233 Prozent machte. „Ich habe vergangene Woche viele Nachrichten von Freunden bekommen, und auch mein Berater hat mir davon erzählt“, sagt er dazu. Aber all das ist kein Zufall, sondern „das Ergebnis harter Arbeit des Teams.“

Zwicken muss er sich dennoch manchmal. Zum Beispiel, als er die Nummer von Jürgen Klopp auf dem Display seines Handys las. Den Ex-Coach des FC Liverpools habe er schon früh bewundert. „Er ist eine großartige Person, und plötzlich hat er an meinem ersten Tag hier versucht, mich anzurufen.“

Die beiden holten das Gespräch nach und Klopp riet ihm zur Geduld in seiner Entwicklung. Dass Diomandé noch jung ist und sich kleine Fehler erlauben kann, war jüngst zu beobachten, als er zu spät zu einer Sitzung kam. „Dass mir das passiert ist, darüber ärgere ich mich noch heute.“