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  5. RB Leipzig: Kommentar zur Niederlage gegen Leverkusen

Kommentar Zeit, den Bock umzustoßen!

Von Martin Henkel Aktualisiert: 21.01.2024, 14:12
RBlive-Reporter Martin Henkel
RBlive-Reporter Martin Henkel (RBlive)

RB Leipzig ist nicht auf Augenhöhe mit Bayer Leverkusen. Das wurde nicht nur deutlich, als in der Nachspielzeit des Duells beider Teams das 3:2 für den Tabellenführer fiel. Glück, das man braucht, um sich am Gipfel zu halten. Sondern auch in der gesamten zweiten Halbzeit, in der bis auf den Moment des 2:1-Führungstreffers die Mannschaft von Trainer Marco Rose teils heillos unterlegen war.
Die Frage, die sich stellt: Warum ist das so?

RB gegen Bayer: deutlich unterlegen

Es gibt eigentlich keine offenliegenden Gründe, dass die Rheinländer um 15 Punkte und einige andere Aspekte in dieser Saison so deutlich überlegen sind. Ist aber der Fall, nicht nur bei den Transfers von Schlüsselspielern wie Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo oder Jonas Hofmann, oder der Talentverteilung im Team, sondern auch in der Altersharmonie, beim Selbstvertrauen und in der Spielanlage. Mal eben vom Angriffspressing in eine Ballbesitzformation a la Manchester City zu switchen, war eine Machtdemonstration, der Rose seinen Tribut zollte, als er gestand: „Egal, wie wir angelaufen wären, ob zu zweit oder dritt, Bayer hatte in Ballnähe immer einen Mann mehr. Die Niederlage ist verdient.“

Der Klassenunterschied, der vor allem nach der Pause eklatant wurde, wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Probleme im RB-Kader, und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Lernphase des vorigen Sommer runderneuerten Kaders eigentlich abgeschlossen sein sollte.

Lernphase beendet

Statt aber langsam ins Rollen zu kommen, gehen bei den Sachsen immer mehr Baustellen auf. Bis zum Bayer-Duell war es die fehlende Effizienz im Sturm, die Rose Kopfzerbrechen bereitete. Jetzt zeigen sich die Abwehrschwächen, die zu zwei Gegentreffern nach Ecken geführt haben sowie zu einem Schablonen-Tor nach Vorlage des 0:1-Frankfurt-Treffers voriges Wochenende, an dem mal wieder David Raum beteiligt war. Zudem werden immer öfter auch die taktischen Limits des Kaders sichtbar und vor allem das Unvermögen, über 90 Minuten klugen, souveränen Umschaltfußball zu spielen, der den ganzen Einzeltalenten eigentlich gerecht werden müsste.

Rose meinte gestern, man arbeite täglich an all den Themen. Ein Vorteil, dass RB dazu ja auch viel Zeit hat, weil die Gruppenphase in der Champions League vorüber ist und im Pokal bereits Ende Gelände. Aber Ende Januar sagen zu müssen, dass man immer noch aus den Fehlern lerne, ist bei einem so teuren Kader mit derart hochgesteckten Ambitionen ein doppeldeutiges Signal. Es wird Zeit, um daraus schnellstmöglich ein klares Signal zu machen. Nicht, dass eine Botschaft wie Roses „Wir werden den Bock 2024 umstoßen!“ zur Durchhalte-Parole wird. Oft der Anfang vom Ende.