RB-Sportdirektor spricht auf der Fankonferenz "Jungs aus der Region": Eberl will zweite Mannschaft bei RB wieder einführen
Max Eberl ist seit zwei Monaten der neue Sportchef von RB Leipzig und dürfte in den kommenden Jahren die Strukturen umkrempeln, um für maximale Erfolge zu sorgen. Am Mittwochabend stellte er sich auf einer Fankonferenz den Fragen der RB-Anhänger, von der die Leipziger Volkszeitung zitiert.
Schröder nach wie vor "nicht so schlecht"
Dabei ging es erneut um den früheren Schalker Sportdirektor Rouven Schröder, der wie Eberl selbst vorzeitig aus seinem Vertrag ausgestiegen war. "Der Name ist schon nicht so schlecht", so Eberl. "Breiter aufstellen" müsse sich der Verein in der sportlichen Führung in jedem Fall.
Eberl fordert zweite Mannschaft
Eberls Augenmerk bei der Entwicklung im Klub liegt auch aufgrund seines Werdegangs als langjähriger Nachwuchsleiter in Mönchengladbach auf der Jugend. "Man möchte auch Jungs aus der Region sehen. Der beste Weg ist junge Spieler zu entdecken und mit ihnen zu arbeiten", so Eberl. Dazu sei ein Reserveteam, das den im Verein ausgebildeten Spielern als Sprungbrett in den Männerbereich dient, "ein Baustein in der Ausbildungskette. Ich plädiere sehr dafür, eine zweite Mannschaft bei RB Leipzig einzuführen." So deutlich hatte Eberl dies bisher nicht öffentlich formuliert.
RB Leipzig hatte um Kosten zu sparen die zweite Mannschaft im Sommer 2017 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt war Robert Klauß dort Trainer, der selbst noch in der Reserve gespielt hatte und später auch unter Rangnick als Co-Trainer fungierte. Eine Idee, die Eberl zur Nachwuchsförderung auch einführte: Fans sollen eine Fördermitgliedschaft abschließen können, um die Jugendabteilung zu stützen.
Bei Dani Olmo hat Eberl "ein gutes Gefühl"
Eberl sprach auch über konkrete aktuelle Aufgaben. Ein großes Ziel für das Bundesliga-Team ist es für Eberl, Dani Olmo zu halten. Der Vertrag des Spaniers läuft im Sommer nächsten Jahres aus, daher strebt RB eine Verlängerung an. "Das ist eine meiner Prioritäten, wir hatten bisher drei gute Gespräche. Ich habe ein gutes Gefühl", so Eberl, der auch den guten Draht zu Olmos Vater ausspielen will.
Über Ex-Spieler Naby Keita, dessen Vertrag im Sommer in Liverpool endet, habe der Verein tatsächlich kurz nachgedacht. Auch, weil er ablösefreie Spieler immer interessant findet. "Ich bin bei Rückholaktionen immer vorsichtig", sagt Eberl zwar allgemein. Aber schob bei Keita hinterher: "Mal sehen, was im Sommer passiert." Neuzugang Benjamin Sesko, der dann aus Salzburg kommen wird, nannte er einen "Top-Transfer", von dem Marco Rose trotz der jüngsten Leistungsdelle überzeugt ist.
Frauen spielen "wahrscheinlich" Bundesliga am Cottaweg
Sicher ist er sich, dass es in der kommenden Saison ein zweites Bundesliga-Team geben wird. Das der Frauen "wird den Aufstieg in die 1. Liga schaffen", sagt Eberl. Um dann in Zukunft "sehr wahrscheinlich" seine Spiele am Cottaweg auszutragen.
Eberl wünscht sich Leipzig als Vorbild für Respekt der Fans
Auch zu den neuerlichen Schmähungen, die ihn nach seinem Wechsel zu RB Leipzig aus Berlin und Köln trafen, äußerte sich Eberl nochmal im Rahmend er Fankonferenz. An ihm selbst perle das ab, was ihm Teile der gegnerischen Fanszenen an Hassbotschaften entgegenschleudern.
Das gelte aber nicht unbedingt für seine Familie. "Mein Eltern trifft das deutlich mehr. Da muss ich schon das ein oder andere Telefonat führen", so Eberl. Zumal die Attacken häufig auf seine psychische Gesundheit abzielen. Von den eigenen Fans wünscht er sich daher besonders deswegen eine gesunde Haltung zum Sport und fordert die Einhaltung von Respekt und Toleranz, wie sie meist auf Bannern im Stadion prangt. "Ich fände es schön, dass das nicht nur Claims sind. Es wäre schön, wenn wir als Leipzig ein Stück weit Vorbild sind."