4:1-Sieg in Überzahl RB nimmt Revanche an Mainz
Wichtiger Dreier für die Sachsen zum Rückrundenauftakt. Nach Handspiel und Rot für Hack hat Leipzig leichtes Spiel
Einen solch klaren Sieg für das Gemüt hatte RB Leipzig zum Start der Rückrunde gebraucht: Gegen 70 Minuten lang dezimierte Mainzer schoss sich Krisenklub aus der Messestadt den Frust von der Seele und triumphierte am Samstagnachmittag gegen die "Nullfünfer" mit 4:1 (1:0).
Und das, obwohl der neue Trainer Domenico Tedesco auf insgesamt neun Spieler verzichten musste, allein drei Akteure fehlten wegen Infektionen mit dem Coronavirus. So saßen zwar fünf Nachwuchsspieler auf der Bank, doch die Startelf war dennoch ausschließlich hochkarätig besetzt.
Nkunku beginnt auf der Bank
RB war die Verunsicherung in der ersten Viertelstunde noch anzumerken, als Mainz mit einem Dreierverbund in vorderster Linie hoch anlief und die Leipziger im Spielaufbau störte. Die einzige Chance der ersten Viertelstunde hatten dennoch die Hausherren, als André Silva eine Flanke von Yussuf Poulsen völlig freistehend mit dem Kopf verpasste (12.). Der Däne begann nach langwieriger Wadenverletzung überraschend für Star Christopher Nkunku, der nach überstandener Covid-Infektion erst am Donnerstag ins Training eingestiegen war.
RB wurde im Laufe der ersten Hälfte dominanter, hatte in einer 3-4-1-2-Grundordnung viel Ballbesitz und legte sich die Mainzer, die das Hinspiel coronageschwächt überraschend 1:0 gewonnen hatten, besser zurecht. Innenverteidiger Josko Gvardiol hatte viel Platz, wagte mal einen Vorstoß und zwang 05-Keeper Robin Zentner zu einer Glanzparade, der Gvardiols Distanzschuss noch zur Ecke um den Pfosten lenkte (18.).
Kurz darauf erwischte Abwehrspieler Alexander Hack rabenschwarze zehn Sekunden, als er sich zunächst im Aufbau von Silva den Ball abnehmen ließ und dann Silvas Nachschuss aufs leere Tore nach einem gescheiterten Versuch von Poulsen mit dem Oberarm stoppte (19.). Referee Deniz Aytekin zögerte nicht, zeigte Hack Rot und gab Strafstoß, den Silva höchstselbst sicher verwandelte (21.).
Silva trifft zum Endstand
Mainz wurde nur einmal gefährlich, als Poulsen den Ball gegen Linksverteidiger Aaron im Strafraum mit gefährlich hohem Bein spielte. Es gab indirekten Freistoß aus 14 Metern, den Anton Stach in die Mauer setzte (42.).
Die zweiten 45 Minuten begannen für die Gastgeber nach Maß. Der für Poulsen eingewechselte Nkunku bediente Dominik Szoboszlai, der den Ball aus zehn Metern zum 2:0 unter die Latte ins Tor schoss (47.). Zwar hatte der Schiedsrichterassistent die Fahne gehoben, doch der Videoassistent insistierte und Aytekin ließ den Treffer zu Recht zählen.
Rasenballsport hatte die Partie komplett im Griff, ließ jedoch überraschend über die linke Abwehrseite einen Mainzer Treffer zu. Karim Onisiwo ließ Tyler Adams ins Leere rutschen, legte zurück auf Jae Sung Lee, der zum Anschluss traf (57.). Nur eine Minute später stellte RB jedoch den alten Abstand her, als RB über Szoboszlai konterte, der raus zu Nkunku legte. Der außergewöhnliche Franzose lupfte den Ball aus spitzem Winkel über Zentner hinweg zum 3:1 ins Tor (58.). Statt eine Aufholjagd zu starten, war Mainz gebrochen. Nkunku dribbelte nach Belieben durch die Abwehrreihen, Silva zog aus 16 Metern zum 4:1 ab (61.).
RBL kombinierte wie im Training, hatte knapp 70 Prozent Ballbesitz und schnürte Mainz am eigenen Sechzehner ein. Ein Spielverlauf wie gemalt für die Leipziger, die nach zäher erster Hälfte mit dem überragenden Nkunku in den zweiten 45 Minuten Fortschritte mit dem und gegen den Ball zeigten.
Ein schöner Nebeneffekt des früh feststehenden Sieges: Nachwuchskicker wie Hugo Novoa, Joscha Wosz und Sidney Raebiger bekamen Einsatzzeiten.