1000 Fans beim hansa-Spiel RB-Trainer Tedesco freut sich auf seine "erste Begegnung" mit den Fans von RB
Sächsische Landesregierung erlaubt nur eine kleine Anzahl von Fans, was den Trainer erfreut, den Klub aber den Kopf schütteln lässt
Domenico Tedesco steht vor einem Debüt. Der Trainer von RB Leipzig hat seit seinem Arbeitsbeginn an der Spitze des sächischen Bundesligakaders noch keine Fans im Stadion erlebt. Am morgigen Mittwoch ist es soweit.
1000 Fans dürfen die Partie zwischen den Rasenballsportlern und dem Zweitligisten Hansa Rostock im Achtelfinale des DFB-Pokals am Abend verfolgen. Das ist zwar nichts sonderlich viel, wenn man bedenkt, dass 47.000 Plätze vorhanden sind, aber in Zeiten wie diesen - Delta, Omikron, Pandemie - sei das besser als nichts, findet Tedesco.
Gegen Gladbach und Mainz vor leeren Rängen
Auf der Pressekonferenz einen Tag vor dem Anpfiff sagte der 36-Jährige: "Ich freue mich, dass Zuschauer kommen werden. Immerhin 1000, das tut schon gut." Der gebürtige Schwabe meinte zudem, dies sei "ein guter Anfang", sicherlich als Aufbruch zurück in Normalität und schilderte, was es für ihn selbst bedeutet: "Es werden die ersten Fans für mich sein, denen ich im Stadion begegnen werde." Darauf freue er sich sehr.
Tedesco übernahm den Job beim Vizemeister im Dezember, als die sächsische Landesregierung den Besuch von Fans mit dem Verweis auf die hohen Inzidenzen im Freistaat untersagt hatte. Gegen Gladbach (4:1) und Mainz (4:1) agierte der neue Trainer vor leeren Rängen.
Vergangene Woche hatte Regierung in Dresden Lockerungen ihrer Corona-Beschränkungen beschlossen. Darunter war auch die Entscheidung, wieder Fans zu Sportveranstaltungen zuzulassen. Der Freistaat genehmigte in kleinen Hallen 50 Prozent Auslastung (bis zu 500 Fans), in großen Arenen und Stadien bis zu 1000 Fans (25 Prozent Auslastung).
Wolter: "Wir müssen mit der Pandemie leben"
Für RB ist das zu wenig - und vor dem Hintergrund von 2G-Regeln, Freiluft-Umständen sowie einem eigens für mehr Fans erdachten Hygiene-Konzept schwer nachzuvollziehen. Ulrich Wolter, Direktor Club Competitions & Relations des Klubs, sagte: "Dass wir zu den beiden kommenden Heimspielen jeweils lediglich 1000 Zuschauer zulassen können, enttäuscht uns. Unser Hygienekonzept ist belastbar, es hält einer größeren Zuschauerzahl bei einer Veranstaltung unter freiem Himmel und 2G-plus-Bedingungen problemlos stand. Wir sind zudem grundsätzlich der Meinung, dass wir Wege finden müssen, mit der Pandemie zu leben."
Wolter legte nach: "Eine Kapazitätsbegrenzung auf 1000 Zuschauer angesichts einer Stadiongröße von über 47.000 Zuschauern hilft dabei jedoch keinem weiter. Wir verstehen, dass es schärfere Maßnahmen geben muss, wenn sich die Pandemie verschärft. Im Moment ist die Lage in Sachsen deutlich entspannter, so dass weitgehendere Öffnungen möglich und für die Gesellschaft ein wichtiges Signal gewesen wären."
Auf den Klub vom Cottaweg wirkt sich die Begrenzung der Zuschauerzahlen nicht nur auf die Stimmung bei den Heimspielen aus. Es drücken die Maßnahmen auch auf den Geldbeutel. Auf 60 Millionen Euro beziffert der Verein den Verlust bei Catering und Ticketeinnahmen durch die Corona-Maßnahmen der vergangenen fast zwei Jahre.