Meisteransage Nach Rathaus-Empfang „Versuchen, diesen verdammten Meistertitel zu holen!”
Eine Sache war Kevin Kampl noch wichtig, als er zu den etwa 8000 Fans auf dem rappelvollen Burgplatz vor dem Neuen Rathaus in Leipzig sprach. Wie bereits im Vorjahr war der Routinier auch beim zweiten DFB-Pokalsieg von RB Leipzig hintereinander der Feierminister. Nach dem Eintrag von Teamvertretern ins Goldene Buch der Stadt stand der 32-Jährige inmitten seiner Teamkollegen auf dem Partybus vor der Menge und schnappte sich das Mikro. „Wir als Mannschaft, wir lieben uns, wir sind immer eine Einheit. Aber mit euch zusammen sind wir eine Macht!”, rief Kampl euphorisiert in die Menge. Einmal in Fahrt schob er unter dem Jubel der Anhänger hinterher: „Und nach der Sommerpause kommen wir wieder und versuchen, diesen verdammten Meistertitel zu holen!”
Trainer Marco Rose relativierte Kampls vollmundige Ansage an Fußball-Deutschland zwar umgehend launig, indem er erklärte, dass das Feierbiest wenig geschlafen und schon etwas getrunken habe. Doch die Botschaft war klar: Mit dem zweiten großen Titelgewinn in der 14-jährigen Klubgeschichte entwickelt RB das Verlangen nach weiteren Erfolgen – nach innen ebenso wie nach außen. „Vielleicht erleben wir das auch noch, ich würde mich wahnsinnig darüber freuen, die Deutsche Meisterschale hier im Rathaus zu haben”, hatte auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung beim Empfang im Ratsplenarsaal gesagt.
OB Jung: „Ihr macht die Menschen in dieser Stadt unglaublich stolz”
„Das ist eine unglaublich märchenhafte Geschichte. Ich sage mit großem Respekt: Sie haben einen hervorragend aufgestellten Laden”, gratulierte Jung dem RB-Team samt Geschäftsführer Johann Plenge und Sportchef Max Eberl, den er bei der Ehrung vergaß aufzuzählen. „RB Leipzig ist auf der ganzen Welt unglaublich wertvoll für das Marketing der Stadt. Und ihr macht die Menschen in dieser Stadt unglaublich stolz”, betonte der OB.
Stellvertretend für das gesamte Team trugen sich die beiden Kapitäne Willi Orban und Peter Gulacsi, Trainer Rose, der mit seinem roten RB-Fischerhut aussah wie ein Fan, sowie Eberl und Plenge in das Goldene Buch der Stadt ein.
Rose tanzt mit Fischerhut
Der neue Vereinspräsident Plenge antwortete dem Bürgermeister: „Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit. Solche Titel holt man nicht nur mit der Mannschaft, dem Trainerteam und dem gesamten Klub, sondern mit der ganzen Region und der ganzen Stadt im Rücken.” Eberl ergriff das Wort nicht.
Danach ließ sich die Mannschaft auf der Brücke zwischen den beiden Rathaus-Teilen feiern und bestieg den Partybus, auf dem Rose & Co. ausgelassen unter anderem zu „Simply the best” tanzten und mitsangen. Danach setzte sich der Tross in Bewegung um mit den laut Klubangaben etwa 12500 Fans auf den Straßen und insgesamt knapp 25.000 auf der Festwiese vor dem Stadion weiterzufeiern. Die füllte sich bis zum Eintreffen des Teams mit den Fanmassen, die Begeisterung über den zweiten Titel scheint nicht geringer als bei der Titelpremiere für einem Jahr.