RB-Profi Klostermann über Fan-Rückkehr: "Der Salzstreuer füllt sich langsam"

Lukas Klostermann hat sich am Dienstag einer Medienrunde zur Verfügung gestellt. Der 25 Jahre alte deutsche Nationalspieler, derzeit der einzige aus dem Kader des sächsischen Bundesligisten ließ dabei u.a das knappe 2:3 beim FC Bayern vorigen Samstagabend Revue passieren, blickte auf die Heimpartie am Freitag (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln voraus und schätzte die Rückkehr von 15.000 Fans in die Arena ein.

Der Innenverteidiger sagte zur teilweisen Rückkehr der Fans: "Das ist für uns eine super Nachricht. Es gibt ein bisschen das alte Fußballgefühl zurück." Oder anders gesagt: "Das Salz in der Suppe kommt zurück, der Salzstreuer füllt sich."

Klostermann, der in den letzten Monaten immer mal wieder verletzt war und deswegen sieben Spiele hatte weglassen müssen, war nach der knappen Niederlage gegen die Bayern nicht gewillt, den mutigen Auftritt über die Fehler zu stellen, die der Vizemeister aus der Vorsaison jeweils vor den drei Gegentreffern gemacht hatte. 

„Wir haben nicht so gut die Balance gehalten, den Gegner einerseits rauszulocken und aber auch nicht zu riskant zu spielen. Grundsätzlich ist der Ansatz gut, mutig hinten rauszuspielen. Aber wenn man in solchen Positionen den Ball verliert, ist der Weg zum eigenen Tor nicht so weit."

Gegen den kommenden Gegner 1. FC Köln muss das deshalb besser laufen. Dass RB nicht wirklich sicher hinten rausspielt und Probleme mit dem hohen Anlaufen von Gegner hat, hat sich herumgesprochen. Zumal Köln von solchen Fehlern lebt. Der Kader von Trainer Steffen Baumgart kommt vor allem über viel Leidenschaft, Aggressivität und die Unzulänglichkeiten des Gegners.

Köln steht mit einem Punkt Vorsprung einen Tabellenplatz vor dem Sechsten aus Sachsen. Das ist vor allem ein Verdienst des Trainers, der zurzeit allerdings in einer Quarantäne festhängt. Ob er am Freitag an der Seitenlinie stehen wird, ist deshalb weiter offen.

Deswegen hatte er das vergangene Spiel gegen den SC Freiburg auch in seinem Wohnzimmer schauen müssen. Ein Video von dem emotionalen Ausbruch des gebürtigen Rostockers beim Sieg seines Teams ging danach viral. Klostermann meinte dazu: „Ich habe es nicht gesehen, nur Überschriften dazu gelesen. Ich denke, so soll es sein mit Emotionen und Leidenschaft. Es ist schwierig, auf dem Sofa zuzuschauen. Das kann ich auch nicht."

Vom Gegner erwartet der Nationalspieler aber auch ohne seinen Coach, "dass sie mit der Leidenschaft, die auch der Trainer ausstrahlt, antreten werden. Köln wird mit breiter Brust auftreten. Wir müssen ein sehr gutes Spiel machen, den einen oder anderen Punkt verbessern und selber auch mit breiter Brust auftreten, da wir es zuletzt nicht schlecht gemacht haben."