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  5. RB-Profis Szoboszlai und Orban: Ungarn besiegt England historisch hoch

Orban und szoboszlai Höchste Heimpleite für England in 90 Jahren: Zwei RB-Profi waren dabei

Ungarn besiegt EM-Finalisten von 2021 4:0. Mit dabei waren Willi Orban und Dominik Szoboszlai vom Pokalsieger aus Leipzig. Kritik am Vorgehen von Englands Nationaltrainer Gareth Southgate

Von RBlive/hen mit dpa 15.06.2022, 10:21

They did it again - Sie haben es schon wieder getan, die Ungarn: Schlugen am vergangenen Dienstagabend England wie schon im Hinspiel der Nations-League-Gruppenphase. Dieses Mal aber nicht 1:0, sondern 4:0. In England. Für den EM-Finalist von 2021 ist es die höchste Heimpleite seit mehr als 90 Jahren.

Mit dabei auf Seiten der Magyaren waren die zwei RB-Spieler Dominik Szoboszlai und Willi Orban. Der dritte Leipziger Profi im Bund der ungarischen Nationalmannschaft, Keeper Peter Gulacsi, fehlte wegen einer Gelbsperre.

Orban spielt durch

Szoboszlai und Orban standen in der Startelf, der Mittelfeldspieler wurde in der 56. Minute ausgewechselt, Abwehrchef Orban spielte in der Dreierkette durch. Nach 16 Minuten lagen die "Three Lions" bereits 0:1 zurück, Torschütze war der Freiburger Roland Sallai.

Sallai legte auch mit dem 0:2 nach (70.), ehe Zsolt Nagy (80.) und Daniel Gazdag (89.) den Endstand herstellten, der für die Briten einer der größten Demütigungen in ihrer Historie bedeutet.

Nach altem Breauch prasselte die Kritik im Anschluss auf Trainer Gareth Southgate hernieder. Im Gegensatz zu vielen Fans und einigen Experten wollte Kapitän Harry Kane von einer Entlassung Southgates nach dem 0:4 gegen Ungarn am Dienstagabend allerdings überhaupt nichts wissen. "Diese Frage sollte ich nicht mal beantworten, wenn ich ehrlich bin", sagte Kane im britischen Fernsehen. "Das ist unsere erste große Niederlage seit langer Zeit. (...) Das war natürlich ein Abend zum Vergessen, aber wir müssen das einstecken und weitermachen", sagte der Angreifer von Tottenham Hotspur.

Southgate verteidigt Testspiel-Strategie

Viele der Zuschauer in Wolverhampton äußerten ihren Frust mit Buh-Rufen und Pfiffen sowie Gesängen in Richtung Southgate, die ihm unterstellten, keine Ahnung zu haben von dem, was er tue. Auch erste Experten stellten die Zukunft des Trainers infrage, der England noch bei der Europameisterschaft im eigenen Land vergangenen Sommer bis ins Finale gegen Italien geführt hatte und zuvor bei der WM 2018 bis ins Halbfinale.

Ex-Nationalspieler Gary Lineker beschränkte sich auf Twitter noch darauf, sich einen Spielstil wie den des FC Liverpool zu wünschen. Nach nur einem Tor in den vier sieglosen Nations-League-Partien der vergangenen zwei Wochen sagte Ex-Liverpool-Profi Stephen Warnock dem BBC-Radio aber: "Ich bin nicht sicher, dass er der richtige Mann ist. Es gibt andere Kandidaten, die besser geeignet sind - und ich bin sicher, Gareth Southgate steht heute Nacht unter Druck."

Die höchste Heimniederlage seit einem 1:5 gegen Schottland 1928 sorgte in England für große Verunsicherung. "Wir haben nicht viele Fußballspiele verloren, und wenn du so schwer verlierst, insbesondere zu Hause, dann wird das in England sehr schmerzhaft", sagte Southgate. "Natürlich ist so ein Abend schwierig und es ist wichtig, dass ich das von ihren Schultern nehme, weil das absolut an mir lag."

England vor Abstieg

Nicht die Mannschaft, er selbst habe sich für die zahlreichen Wechsel und die taktische Ausrichtung des Teams entschieden. "Die Verantwortung dafür liegt bei mir. Es war schwer, in jedem Spiel die stärkste Mannschaft rauszuschicken, also haben wir es als Vorbereitung für Katar genutzt", sagte er. "Ich habe Mitgefühl, weil ich speziell für die beiden Spiele gegen Ungarn Mannschaften ausgewählt habe, in denen ich versucht habe, das Team auszubalancieren und jungen Spielern eine Möglichkeit zu geben. Diese Balance habe ich nicht hinbekommen, um auf einem Level abzuliefern, das notwendig war, um diese Spiele zu gewinnen."

Southgates Mannschaft bleibt damit auf dem letzten Tabellenplatz, der am Ende den Abstieg in die B-Liga bedeuten würde. Die überraschend starken Ungarn dagegen führen die Gruppe nach vier Spieltagen vor Deutschland und Italien an, die sich am selben Abend 5:2 voneinander trennten.