Kaderplanung "Wildern" beim Ex-Club: Eberl schließt Gladbach-Transfers nicht aus
Das "Wildern" beim ehemaligen Arbeitgeber, ist ein heikles Thema im Fußball, vor dem auch RB Leipzigs neuer Geschäftsführer Sport steht. Max Eberl war bis vor einem Jahr der sportliche Leiter des Kaders von Borussia Mönchengladbach. Jetzt arbeitet er für einen Konkurrenten.
Eberl: Wissen ist pures Gold
Natürlich wirft das die Frage auf, ob der 47-Jährige Spieler aus seinem alten Kader in den neuen holt. Schließlich kennt er deren Eigenarten und Talente. Und er kennt ihre Verträge, deren Details zu wissen, pures Gold ist. Die Kenntnis über eine versteckte Ausstiegsklausel hier und da hat schon manchen Transfer ins Rollen gebracht.
Im Interview mit dem "Kicker" (Print) stand Eberl also vor der Frage, ob er auch nach ehemaligen Spielern Ausschau halte. Und Eberl antwortete ehrlich mit: ja. "Ich habe immer gesagt: Ich war Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, da habe ich mein Bestes getan", sagte er. "Jetzt bin ich Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig und werde hier versuchen, die besten Transfers zu tätigen. Und da in Gladbach weiterhin ein sehr guter Job gemacht wird, schauen wir auch da hin. Ich bin keiner, der irgendwelche Versprechen gibt, die er später brechen muss."
In Gladbach wird man mit einigem Grausen vernehmen, dass Eberl um dem Kader der Fohlen keinen großen Bogen machen wird. Hat auch Julian Nagelsmann nicht getan, als er von RB Leipzig zum FC Bayern wechselte. Damals, April 2021, versprach er, er werde keinen Kleinbus mieten, um Spieler mitzunehmen.
RB-Transfers: Auch nach Gladbach schauen
Worte ohne Wert, denn wenig später wechselten nach dem bereits vereinbarten Transfer von Dayot Upamecano, auch RB-Kapitän Marcel Sabitzer und eine Handvoll Trainer-Assistenten an die Säbener Straße. Und weiter wird gebaggert - an Konrad Laimer sowie Dani Olmo.
Für den Winter freilich sind Transfers nach Leipzig weitgehend ausgeschlossen. Eberl hat dies ausgeschlossen. Im Sommer aber dürfte der Fachmann auch den Gladbacher Kader ins Visier nehmen.
"Es gibt keine Absprache", sagte Eberl auf seiner ersten Pressekonferenz. "Aber ganz ehrlich: Ich habe in Mönchengladbach gute Transfers getätigt und werde jetzt auch hier die bestmöglichen Transfers tätigen. Da würde ich auch mal nach Gladbach schauen, was da für Spieler für Leipzig interessant sein könnten."
Die Sachsen holten noch nie einen Spieler aus Gladbach, während Eberl Hannes Wolf (23) für insgesamt 11 Mio. Euro zu den "Fohlen" transferierte.