Comeback eines Stürmers André Silva verrät: Spiele wie gegen Celtic, "davon träumt man als Kind"
RB Leipzigs Stürmer André Silva hat sich aus einer Schaffenskrise gearbeitet. Jetzt will er gegen Celtic den nächsten Schritt gehen.
André Silva war schon im Presseraum des Celtic Parks, da war noch nicht viel los auf dem Podest, an dem er wenig später sitzen sollte. Schaute kurz von oben durch die Fensterfront auf den Rasen dieses mythischen Stadions des europäischen Fußballs, sprach mit einem Medienvertreter seines Klubs, und als er dann später Platz genommen hatte, sagte er: "Das ist Champions League. Dafür spielen wir Fußball, von solchen Spielen träumt man als kleiner Junge."
RB-Profi Silva: den Unterschied machen
Von solchen Spielen, das sind die unter der Woche, wenn sich der Oktoberdunst im Scheinwerferlicht bricht, und 50.000 fanatisierte Fans Mannschaften auf den Gegner zutreiben, wie das im "Parkhead" der Fall ist, in dem der Fußball in seiner reinen Ekstase Wirklichkeit wird.
Hier in Glasgow ist nichts gekünstelt. Der perfekte Ort also für den 26 Jahre alten Stürmer von RB Leipzig, der gerade ein kleines Comeback feiert. Allein dass er vor der Partie auf der Pressetribüne saß, zeugt von seiner Rückkehr in die Rolle eines Spielers, der den Unterschied machen kann.
Im Hinspiel gegen Celtic spielte er wie zu Zeiten bei Eintracht Frankfurt, als er nach seinem Wechsel vom AC Milan groß aufspielte. Schoss zwei Tore bei 3:1 gegen die Schotten und legte einen weiteren Treffer auf.
In dieser Verfassung musste er natürlich beschreiben, wie man sich einer Kulisse wie der im Parkhead erwehrt. "Der Schlüssel wird sein, dass wir unsere Leistung aus dem Hinspiel hierher übertragen. Aber wir wissen, dass das nicht einfach wird wegen des Umfeldes, die Fans und das Publikum", sagte er. Und brach die ganzen Vorberichtsüberlegunge auf eine einfache Rechnung herunter: "Wir müssen ein Tor mehr schießen als Celtic, um zu gewinnen. Als Team müssen wir uns darauf vorbereiten, dass vor allem die Atmosphäre eine Herausforderung sein wird für uns. Wir müssen all die Energie auf den Platz bringen, die wir in den letzten Spielen und im Training gezeigt haben."
RB gegen Celtic: "Das ist Champions League!"
Natürlich war das auch ein Appell an sich selbst. "Ich habe es in den letzten Spielen, denke ich, gut gemacht, und ich habe getroffen. Nach ein paar schwierigen Wochen habe ich meine Fähigkeiten gezeigt. Für mich ist das eine Situation, an der ich wachsen kann. Vieles kann sich gegen einen wenden in einem Moment, aber ich arbeite hart, um daraus heraus zukommen. Und zwar stärker und besser als zuvor", sagte der Portugiese, der seit der Rückkehr von Timo Werner nach Leipzig seine Stammrolle als gesetzter Stoßstürmer verloren hatte.
Von 14 Pflichtspielen saß er sechs Mal auf der Bank. Seine Ausbeute ist überschaubar, er traff vier Mal, drei Treffer legte er auf. "Ich bin immer davon überzeugt, dass ich ein Tor machen kann. Ich sehe es vor mir, wie der Ball ins Netz geht", sagte er und betonte, wie sehr er sich auf das Duell mit Celtic freut. "Ich als Spieler will genau solche Spiele in so einem Umfeld. Das ist Champions League. Dafür spielen wir Fußball, von solchen Spielen träumt man als kleiner Junge."