RB in Gladbach Rose will Pleitenserie beenden und hat keine Furcht vor pöbelnden Fans
Mal wieder Borussia Mönchengladbach. Der Traditionsverein vom Rhein hat mittlerweile enge Verbindungen zu RB Leipzig. Von Zuneigung kann allerdings keine Rede sein. Der Traditionsverein vom Rhein empfindet sich als ideologischer Gegenentwurf zum Red-Bull-„Konstrukt“, was auch bedeutet: Wer die Seiten wechselt,… nun ja.
Rose und Eberl: Rückkehr an alte Wirkungsstätte
RB-Coach Marco Rose war zwei Jahre lang Trainer der „Fohlen“ (2019 bis 2021), RB-Geschäftsführer Max Eberl 23 Jahre lang Spieler, Nachwuchschef und sportlicher Leiter. Beide kehren am Samstag für das Duell des Tabellendritten aus Sachsen mit dem Tabellen-14. an ihre alte Wirkungsstätte zurück.
Es wird wohl wieder unschön werden, so wie vergangenen Herbst, als Rose Ablehnung, Zorn und ein 0:3 in seinem dritten Spiel als RB-Trainer ertragen musste. Zu diesem Zeitpunkt war Eberl noch im Erholungsstand (Burnout), für den 50-Jährigen ist es also die erste Rückkehr als vermeintlicher Seitenwechsler.
Rose nahm die Aussichten auf eine gemütsherausfordernde Reise an den Rhein mit Gelassenheit hin. „Es wird sicher emotional, aber ich freue mich darauf“, versicherte der 47-Jährige, „ich treffe Menschen, die ich sehr mag. Ansonsten ist meine Zeit in Gladbach auch schon eine Ecke her, ich bin jetzt Trainer in Leipzig, ich habe Aufgaben zu erfüllen.“
RB in Gladbach: drei Pleiten am Stück
Die bestehen in erster Linie darin, seine Spieler nach vier Pflichtspielsiegen in Folge gegen Stuttgart, Union Berlin, Augsburg und unter der Woche in der Champions League gegen bei Young Boys Bern „demütig“ und in der Spur zu halten. In erster Linie ist das eine Frage der Kraftregulierung. Bis zum gestrigen Freitag waren seine Spieler mit dem Aufladen ihrer Reserven beschäftigt, der Trainer erwartete erst für das Abschlusstraining volle Power.
Dafür standen ihm bis auf die langzeitverletzten Dani Olmo und Willi Orban alle Spieler zur Verfügung, darunter auch der zuletzt magen-darm-malade Innenverteidiger Lukas Klostermann, der eine Option für die Bank sei, wie Rose vermeldete. Ob sein Einsatz erforderlich sein wird, hängt maßgeblich von der Verfassung des Orban-Ersatzspielers Castello Lukeba ab – und von der Form der kriselnden „Fohlen“. Die sind mit zwei Remis und zwei Niederlagen in die Meisterschaft gestartet. Rose erwartet sie auf Rehabilitationskurs, vor allem für die 0:3-Halbzeit vergangenes Wochenende beim späteren 3:3 gegen Aufsteiger Darmstadt 98.
Gladbach und Rose: erhitzte Gemüter
Rose will den Auswärtsfluch beenden. Für die Sachsen gab es zuletzt drei Auswärtsniederlagen in Gladbach mit einer Tordifferenz von 1:7. Das waren auch die einzigen Siege der Borussen, die in insgesamt 14 Liga-Duellen acht Niederlagen hinnehmen mussten.
„Gladbach hat eine fußballerisch sehr starke Mannschaft - die in dieser Saison allerdings noch nicht die Ergebnisse geholt hat, die sie sich wünscht. Sie werden bei ihren Fans etwas gutzumachen haben“, spekulierte der ortskundige Coach weiter, der natürlich Kenntnis davon hat, dass sein Auftritt und der von Eberl die Gemüter trotz aller Gladbacher Beschwichtigungen erhitzen wird. Er hofft, dass es „nicht drüber“ geht.