Leipzig – Am vergangenen Montag erst hatte Assan Ouédraogo in diesem Stadion auf dieses Tor seinen ersten Treffer für die deutsche Nationalmannschaft erzielt. Im Spiel von RB Leipzig gegen Werder Bremen nahm der 1,91-Meter-Schlaks wieder Maß und schoss den Ball ansatzlos zum 1:0 in den Winkel. Ein Traumtor, genau in der Phase, in der die Gäste gedrückt hatten. „Zwei Spiele, zwei Tore, zwei Siege – ich kann mich nicht beschweren. Das ist eine super Woche, ich habe im Moment relativ viel Glück, da kann man sich mal einen Schuss nehmen, der normalerweise vielleicht nicht reingeht – aber ich treffe den perfekt”, berichtete der 19-Jährige über seinen Kunstschuss.

Co-Trainer Jan Zimmermann hatte ihm vor der Partie Mut gemacht, sich selbstbewusst Distanzschüsse zu nehmen – mit Erfolg. „Im Moment fällt der Ball einfach vor meine Füße, wenn man eine solche Phase hat wie jetzt, sollte man das ausnutzen und Tornähe suchen”, sagte RB Leipzigs Mann der Stunde.

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Kollege Christoph Baumgartner freut sich stellvertretend für das ganze Team für den in der Vorsaison so von Verletzungen gebeutelten Mitspieler. „Er schwebt gerade auf Wolke sieben”, so der Österreicher. Ouédraogo sei „ein super Junge, super erzogen, er gibt Gas. Ein kleiner Arschtritt tut ihm hin und wieder trotzdem mal gut. Es ist wichtig, dass wir alle dranbleiben”, forderte Baumgartner.

Doch dafür, dass Ouédraogo von Wolke sieben noch höher aufsteigt und die Bodenhaftung verliert, sind keine Anzeichen zu erkennen. „Ich probiere, immer derselbe zu bleiben. Es ist sehr schön im Moment, aber ich werde mich nicht ändern”, versprach er.

Auch Trainer Ole Werner lobte neben dem „Selbstverständnis in seinem Spiel” und dem „sehr guten, beidfüßigen Abschluss” vor allem den Charakter des Youngsters. „Er ist sehr klar, weiß genau, wo er steht und an welchen Dingen er arbeiten will und macht das sehr gewissenhaft”, hat Werner beobachtet. „Er zeigt mit guten Leistungen und Spielfreude, wie wichtig er für uns ist. Da müssen wir nicht besonders auf ihn achten.”

Ouédraogo weiß mit seiner Unbekümmertheit selbst, was gerade angesagt ist: nicht zu viele Gedanken machen – weder über die Vergangenheit, noch über die Zukunft. „Ich bin im Hier und Jetzt”, sagte er. Sein Ziel sei es „daran anzuknüpfen, was ich gerade leiste. Das Wichtigste ist, konstant in meiner Leistung zu werden – und dann schaue ich mal.”