Transfer-Sensation Red Bull verpflichtet Jürgen Klopp: Was ist der Plan?
Der frühere Trainer von Mainz 05, Borussia Dortmund und dem FC Liverpool soll Gesamtfußballchef der Red-Bull-Klubs werden. Welche Aufgaben soll er übernehmen?
Leipzig – Jürgen Klopp ist in seiner Heimat Baden-Württemberg mit dem Landesverdienstorden geehrt worden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) überreichte dem gebürtigen Stuttgarter am Dienstag die Auszeichnung.
Der Ministerpräsident würdigte Klopps Engagement für benachteiligte Gruppen. "Termine mit Fans – vor allem mit jenen, die es schwerer haben als andere – waren und sind für Sie eine echte Herzensangelegenheit", sagte Kretschmann.
Wenige Stunden später meldete die Bild-Zeitung, der ehemalige Trainer von Mainz 05, von Borussia Dortmund und des FC Liverpool, wird Fußballgesamtchef bei Red Bull.
Klopp zu Red Bull: Aprilscherz oder Sensation?
Die Nachricht klingt wie ein Aprilscherz, soll aber keiner sein. Der 57-Jährige, der nach seinem Abschied im Sommer von den Liverpooler "Reds" einen verlängerten Urlaub macht und sich von den Strapazen der vergangenen Jahre erholt, soll ab dem 1. Januar die Rolle des "Head of Global Soccer" einnehmen. In dieser soll er die Fußball-Aktivitäten des Red-Bull-Konzerns organisieren und begleiten.
Zum RB-Fußball-Kombinat gehört RB Leipzig, der österreichische Klub Red Bull Salzburg sowie RB Bragantino in Brasilien, die New York Red Bulls in den USA und Omiya Ardija, ein Drittligist in Japan.
Ein ganzer Strauß Fragen schließt sich an die Verpflichtung an, die kurz nach dem Bild-Bericht offiziell bestätigt wurde. Die zentrale darunter ist diese: Was soll Klopp eigentlich genau machen? Seine Vorgänger waren Oliver Mintzlaff selbst, Paul Mitchell und Ralf Rangnick, Ex-Fußballer Mario Gomez ist als "Technischer Direktor" eine Etage tiefer angesiedelt, hatte bislang aber keinen direkten Chef.
Wird "Kloppo" Roses oder Nagelsmanns Erbe?
Und: keiner hielt es lange auf dem Posten mit der unscharfen Aufgabenbeschreibung aus. Rangnick zum Beispiel nur ein Jahr. Nach dessen Ausstieg 2020 war der Posten unbesetzt. Kaum vorstellbar, dass Klopp permanent im Flugzeug sitzt und Ratschläge erteilt. Sein Habitat ist der Trainingsplatz und die Seitenlinie.
Gut möglich, dass einer der bekanntesten Fußballfiguren der Welt auf dem Posten "geparkt" wird, um letztendlich doch als Trainer einzusteigen. Nach seinem Abschied aus Liverpool hatte Klopp zu einer möglichen nächsten Trainer-Station gesagt: "Kein Klub, kein Land für das nächste Jahr. Das kann ich versprechen. Ich werde natürlich irgendwann wieder etwas tun."
Jürgen Klopp hat besondere Ausstiegsklausel bei RB
Das schließt allerdings ein, dass Klopp den Konzern auch schnell wieder verlassen kann. Wie "Sky" berichtet, soll er sich eine Exit-Option im Vertrag gesichert haben. Demnach dürfte er das Unternehmen verlassen, sollte ihn der DFB als möglichen Nachfolger für Julian Nagelsmann im Visier haben.
Der Vertrag des Bundestrainers läuft noch bis zur WM 2026. Sollte er danach wieder einen Verein trainieren, würde Klopps Traum wieder näher rücken, die deutsche Nationalmannschaft zu übernehmen.