Strafmaß steht fest Nach Rot-Eklat: Trainer Nenad Bjelica fehlt Union Berlin auch bei RB
Der Ausraster von Nenad Bjelica vom Mittwoch hat Folgen, der Trainer von Union Berlin wurde am Donnerstag gesperrt. Auch in Leipzig wird er nicht an der Seitenlinie stehen.
Trainer Nenad Bjelica vom 1. FC Union Berlin ist nach seiner Tätlichkeit im Bundesliga-Nachholspiel beim FC Bayern München für drei Spiele gesperrt worden. Das Innenraumverbot beginnt jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff.
Der Deutsche Fußball-Bund gab die Entscheidung des DFB-Sportgerichts am Donnerstag bekannt, Union stimmte dem Urteil zu. Damit fehlt der Trainer auch beim Spiel von Union Berlin bei RB Leipzig am 4. Februar (17.30 Uhr, live bei DAZN)
Rote Karte für Nenad Bjelica sorgt in Bundesliga für Aufsehen
Bjelica hatte im Nachholspiel bei Bayern München am Mittwoch (0:1) die Beherrschung verloren und Nationalspieler Leroy Sane zweimal ins Gesicht gegriffen. Es war der große Aufreger des Bundesliga-Spiels. „Ich will ihm den Ball geben. Er hat mich geschubst in meinem Raum, dann habe ich natürlich reagiert“, verteidigte sich Bjelica.
Die Entgleisung sorgte für großes Aufsehen – einen solchen Platzverweis hatte es in der Fußball-Bundesliga noch nicht gegeben. Bayern-Coach Thomas Tuchel wollte sich lieber nicht dazu äußern. „Es steht mir nicht zu, zu urteilen“, so Tuchel.
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Er müsse sich für sein Verhalten bei seiner eigenen Mannschaft entschuldigen. „Bei Sané nicht. Er kommt in den Raum, um mich zu provozieren.“ Aber das entschuldige nicht, dass er nicht angemessen reagiert habe, sagte der Kroate.
Der frühere Profi-Schiedsrichter Manuel Gräfe ging vor dem Zrteil sogar von einer Sperre von mindestens vier bis sechs Spielen aus. Das schrieb der 50-Jährige in einem Post bei der Plattform X (ehemals Twitter).
Tätlichkeit von Nenad Bjelica: Trainer von Union Berlin gesperrt
Gräfe fühlte sich bei den Bildern auch an den Kopfstoß von Norbert Meier als damaliger Trainer des MSV Duisburg gegen den Kölner Albert Streit erinnert, das Bundesligaspiel 2005 hatte Gräfe selbst gepfiffen. Meier war damals im Nachhinein wegen unsportlichen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit zu einer dreimonatigen Sperre verurteilt worden. Zudem verlor er deswegen seinen Trainerjob in Duisburg.
Vor der Roten Karte am Mittwoch hatte ein nicht gegebener Elfmeter die Berliner Bank erzürnt. Lautstark reklamierten die Gäste ein ihrer Ansicht nach elfmeterreifes Foul von Konrad Laimer an Stürmer Kevin Behrens (72.). Bjelica beruhigte sich danach nicht mehr.
„Ich war etwas aufgebracht“, sagte er beim Pay-TV-Sender Sky. Sein Verhalten sei aber „nicht in Ordnung. Das ist nicht zu tolerieren, was ich gemacht habe. Ich verstehe die Rote Karte.“ Sané kam mit Gelb davon.
„Er hat mich geschubst, dann habe ich reagiert, wie ich nicht reagieren sollte mit meiner Hand auf seinem Gesicht“, sagte Bjelica. Die Union-Spieler sahen nicht nur ihren Coach in der Verantwortung. „Ich will aber nichts schönreden, aber es war gut provoziert. Aber es entschuldigt nichts“, sagte Verteidiger Kevin Vogt.