Rückblick auf 2022: RB-Ikone Emil Forsberg im großen Weihnachtsinterview

Lang waren die Wochen in diesem Dezember für die Profifußballer von RB Leipzig, die nicht an der WM in Katar teilnahmen. Darunter ist auch Emil Forsberg gewesen, der die Zeit genutzt hat, um in die Sonne zu fliegen und sich auf den Weg in die Heimat zu machen, zu einem Weihnachtsurlaub, der länger dauert als viele in den Jahren zuvor.

RBlive-Reporter Martin Henkel hat mit dem 30-jährigen Schweden darüber gesprochen: über Eisangeln, die Dinge, die zum Fest nicht fehlen dürfen, wie er sich - noch fernab - sein Karrierende vorstellt, und an was er sich erinnert, wenn er auf das Fußballjahr 2022 zurückblickt.

Dieses Gespräch haben wir aufgeteilt. Heute: Teil 1

Emil, die Weltmeisterschaft aus der Ferne zu betrachten, wie ist das für Sie? Immerhin sind sie mit Schweden in den Playoffs an der Teilnahme gescheitert…
Emil Forsberg: Ich habe es verarbeitet, dass wir nicht in Katar dabei sind. Die Enttäuschung ist weg. Aber draußen schneit oder regnet es, es sind null Grad und du sitzt zu Hause und du siehst Spiele in Katar an. Das war ein komisches Gefühl, sich während der Gruppenphase um elf Uhr am Morgen Spiele anzuschauen.

Nach einem kurzen Ausflug nach Dubai sind Sie mittlerweile in Schweden. Wie ist es um Ihre Heimatliebe bestellt?
Ich liebe es, nach Hause zu kommen. Jetzt haben wir Schnee, du kannst angeln, Schlitten fahren und viel unternehmen im Winter. Ich freue mich sehr, das alles machen zu können. Normalerweise haben wir um Weihnachten herum ja nur vier, fünf Tage zu Hause. Jetzt sind es mehrere Wochen.

Wie muss man sich Emil Forsberg beim Winterangeln vorstellen?
Das ist bei uns Schweden ganz normal: Du machst ein paar kleine Löcher ins Eis, sitzt da und angelst.

Klingt einsam.
(lacht) Es sind immer Familie oder Freunde dabei. Du musst nur gucken, dass das Eis dick genug ist. Dann nimmst du den Bohrer, machst ein Loch, setzt du dich hin, trinkst einen Kaffee oder eine heiße Schokolade, oder, wenn du möchtest, hast du auch ein paar Bier dabei – und dann wird geangelt.

Wie lange sitzt man da?
Bei minus 10, 15 Grad ca. drei, vier Stunden. Kommt auch drauf an, wie man sich warmhält.

Sie verbringen Ihren Heimaturlaub auf einer Insel. Wie muss man sich das vorstellen?
Die Insel liegt ca 20 Minuten von meiner Heimatstadt Sundsvall entfernt. Wir haben dort ein Häuschen, meine Eltern auch, allerdings nur ein Sommerhäuschen. Also kommen sie zu uns. Es wird super.

Sie sind ein Weihnachtsliebhaber?
Als Kind war Weihnachten mit das größte, als junger Mann ging es so, jetzt mit meinen Kindern bin ich wieder ein Riesen-Fan. Meine Tochter freut sich richtig, sie kann es kaum noch erwarten. Am Abend sagt sie immer: ‚Papa, ich muss die Zähne richtig gründlich putzen, der Weihnachtsmann sieht alles!‘

Welche Dinge oder Rituale dürfen an Weihnachten nicht fehlen?
„Kevin - Allein zu Haus“, der Film darf nicht fehlen. Beide Teile. Natürlich die Musik, die Beleuchtung, Schnee, das Essen. Das Gesamtpaket.

Welches Essen ist an Weihnachten traditionell?
Kartoffeln, Köttbullar, Fisch. Und wir haben ein Gericht, das heißt Janssons Frestelse, übersetzt Janssons Versuchung. Das ist typisch für Weihnachten, ein Kartoffel-Sardellen-Auflauf.

Sie bleiben in Schweden bis zur Rückkehr nach Leipzig oder fliegen in die Sonne?
Wir bleiben daheim. Silvester fahren wir nach Sundsvall, da haben wir noch eine Wohnung mit einem sehr schönen Blick auf das Feuerwerk über die Stadt.

Es heißt, sie würden zum Karriereende gern nochmal für ihren Jugendklub in Sundsval spielen, um den Kreis Ihrer Karriere zu schließen. Das stimmt?
Ja, das ist richtig. Zumindest ist das mein Ziel. Ich habe 97 Spiele für Sundsvall gemacht, es fehlen also nur noch drei bis zur 100. Die würde ich gern knacken. Mein Vater hatte 480, mein Großvater auch um die 100. Ich will in deren Klub.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit?
Schwer zu sagen, ob es passt. Vielleicht höre ich ja in Leipzig auf… Wer weiß, was die Zukunft bringt.

Lesen Sie morgen an dieser Stelle Teil 2 des Interviews.