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Scharfe Rose-Kritik am Spielplan Zu viele Verletzte, keine Zeit zum Trainieren

Drei Spiele ohne Sieg, zwei davon verloren: RB Leipzig steckt in der Ergebniskrise. Trainer Marco Rose führt auch die hohe Belastung als ein Grund an und warnt vor den Konsequenzen..

10.11.2024, 09:38
Obacht! Marco Roses Team geht auf dem Zahnfleisch.
Obacht! Marco Roses Team geht auf dem Zahnfleisch. (Foto: imago/Jan Huebner)

Leipzig/dpa/sid/ukr – RB Leipzigs Trainer Marco Rose sieht die hohe Belastung der Spieler als zunehmend unlösbares Problem und als Grund für Verletzungen und Leistungseinbrüche bei diversen Topklubs. „Ich mag gar nicht daran denken, wie es einem Verein geht, der nächsten Sommer auch noch eine Klub-WM spielt. Die Entwicklung – und das empfinde ich so als Trainer, wenn ich die Jungs jeden Tag in der Kabine sehe – ist einfach mehr als grenzwertig”, sagte Rose nach dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Es war das dritte sieglose Spiel nacheinander.

Lesen Sie hier: „Mit der zweiten Hälfte neuen Maßstab gesetzt”

Rose musste dabei fünf Stammspieler ersetzen und hatte damit ein ähnliches Problem wie viele Amtskollegen. „Für mich bestehen klare Zusammenhänge zwischen Verletzten bei Real Madrid, Manchester City, RB Leipzig, Borussia Dortmund und vielen anderen Vereinen”, sagte der 48-Jährige. „Die Häufigkeit an Spielen für Nationalspieler - das ist too much.”

Rose weiter: „Ein Nationalspieler, der im Sommer eine EM oder Olympia gespielt hat, hat gar keinen oder nur wenig Urlaub gehabt. Dann kommen sie eine Woche vorher oder sogar erst mit Saisonstart, haben quasi keine Vorbereitung, können sich physisch nicht vorbereiten, müssen direkt liefern, Leistung zeigen, haben dann direkt nach zwei Spielen Länderspielpause, dazu immer Englische Wochen”, mahnte der Leipziger.

Ähnliches Muster wie bei City

Bei Real Madrid fehlen aktuell Stützen wie Torwart Thibaut Courtois, David Alaba, Eder Militao und Daniel Carvajal. Bei City müssen Ballon-d'Or-Gewinner Rodri, sowie die englischen Nationalspieler Jack Grealish und John Stones ersetzt werden. Das Star-Ensemble von Coach Pep Guardiola verlor zuletzt viermal nacheinander.

Leipzig verlor vor dem Unentschieden gegen Gladbach bei Borussia Dortmund (1:2) und Celtic Glasgow (1:3). Xavi Simons, David Raum und Xaver Schlager fehlen seit Wochen und Monaten, aktuell kam Verteidiger Castello Lukeba hinzu sowie kurzfristig auch Lutsharel Geertruida.

Keine einzige Einheit zu den Themen offensives Umschalten und Pressing

Die Klubs, die nicht international spielen, könnten zudem anders trainieren, sagte Rose. So sei seit dem Saisonstart keine Woche dabei gewesen, in der eine Einheit zum Thema offensives Umschalten oder Pressing abgehalten werden konnte. „Wir haben sicherlich Abläufe trainiert, aber viel im Elf gegen Null, ohne Gegner, im Stehen”, erklärte der Trainer. Intensive Einheiten auf dem Platz finden de facto nicht statt, stattdessen müsse sich das Team Abläufe durch Videostudium und individuelle Arbeit aneignen. Ein Spieler wie Antonio Nusa, der erst kurz vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Essen dazukam, könne noch gar nicht alle Abläufe kennen.

„Das bedeutet trotzdem, dass wir mit diesen Widerständen umgehen”, sagte der Trainer. Mit dem Punkt gegen Gladbach könne er leben, „weil meine Mannschaft das gezeigt hat, was ich eingefordert habe”, auch wenn nicht „alles rosig und toll” gewesen sei. Doch Rose blieb in der Halbzeit cool, die zweite Hälfte sei dann „bärenstark” gewesen und sei hinsichtlich Einsatz, Dominanz und Balleroberungen ein „neuer Maßstab” gewesen, an dem sich das Team messen lassen muss. Fehlten nur Präzision, Vertrauen und Abläufe im gegnerischen Drittel, um auch wieder zu treffen.