Schröder über Zukunft von Simons und Olmo „Haben eine Chance”: RB weiter im Rennen
Der Poker um Xavi Simons läuft, und noch rechnet sich RB Chancen aus. Sportdirektor Rouven Schröder äußerte sich am Freitagvormittag in einer Medienrunde.
Leipzig – Rouven Schröder blickte hinunter auf den Trainingsrasen von RB Leipzig, wo bereits die Assistenten der Niederländer das Aktivierungstraining am Vormittag vor dem großen EM-Match gegen Frankreich (21 Uhr) vorbereiteten. Lachend schickte der Sportdirektor von RB Leipzig demonstrative Grüße zu Xavi Simons hinunter. „Er ist laut Leihvertrag bis Ende Juni Spieler von uns, für Xavi ist das heute ein Heimspiel – vollkommen klar, dass wir unsere Jungs unterstützen”, sagte der Kaderplaner. „Xavi ist einer von uns und von daher freuen wir uns, dass die Holländer hier trainieren.”
Es ist kein Geheimnis, dass insbesondere der FC Bayern und Schröders Freund Max Eberl heftig um den Spielmacher buhlen. RB werfe alles in die Waagschale, betonte Schröder. Doch es gebe keinen neuen Zwischenstand. Trotz aller Konkurrenz „glauben wir”, so Schröder, „dass wir auch eine Chance haben”.
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In Leipzig kann „Xavi Xavi sein”
Für eine weitere Leihe zu RB spreche alles, „was in der ersten Saison gelaufen ist: dass ein Spieler so unfassbar schnell einschlägt und sich so mit dem Standort identifiziert”. Im vergleichsweise beschaulichen Leipzig könne „Xavi Xavi sein, als Star mit so vielen Followern und so viel Aufmerksamkeit sein Leben leben, und das ist viel, viel wert.”
Dazu kommen seine Rolle als Fixpunkt im Team mit allen spielerischen Freiheiten, die ihn glänzen lassen. Den Kontrast sieht man gerade wieder in der niederländischen Auswahl, wo der Dribbler viel stärker in der Kritik steht, als bei RB. Doch wenn die Bayern mit den ganz großen Scheinen wedeln und Xavi für 100 Millionen Euro kaufen wollen, wie kolportiert, kann Rasenballsport nicht mithalten.
Schröder will möglichst viele Transfers im Juni
Dani Olmo hingegen darf und kann den Verein verlassen, wenn ein anderer Klub die Ausstiegsklausel von etwa 60 Millionen Euro aktiviert. Nach viereinhalb Jahren in der Messestadt wäre für beide Seiten ein guter Zeitpunkt, neue Wege zu gehen. Doch noch gibt es keinen belastbaren Interessenten. „Die besten Transfers, die man machen kann, sind jetzt im Juni – auch hinsichtlich der Abgänge”, so der emsige Manager. Schröder begründete das mit frühzeitiger Gewissheit und besserer budgetärer Planbarkeit.
Die Herausforderung für den gebürtigen Sauerländer liegt darin, mögliche Ersatzkandidaten bei Laune zu halten, bis sich auf den Schlüsselpositionen etwas tut. „Wenn sich nichts bewegt und kein Kaderplatz und kein Budget frei werden, kann man auch nichts realisieren”, stellte Schröder klar. „Das wissen die Spieler von Anfang an, wir bauen keine Luftschlösser, sondern kommunizieren ganz klar, was wir von Spielern halten, wie der Vertrag aussehen könnte, wie wir sie sehen.”
Doch oberste Priorität genießen jene Profis, die aktuell bei RBL unter Vertrag stehen. „Das sind unsere Jungs”, so Schröder. Genau wie Xavi Simons – noch bis 30. Juni. An diesem Freitagabend können ihn die Fans auf jeden Fall noch einmal in seinem Wohnzimmer im Leipziger Stadion bestaunen.