„Arbeiten auf Endspiel gegen Leverkusen hin” Sieben Tore in Sinsheim: Freiburg verdrängt RB von Rang vier
Christian Streich herzte jeden seiner Schützlinge, dann entließ er sie zur Mega-Party vor den 4000 mitgereisten und völlig euphorisierten Freiburger Fans. Während in der Kurve vom DFB-Pokal und der deutschen Meisterschaft gesungen wurde, stapfte der SC-Trainer nach dem 4:3 (1:1) im aufreibenden badischen Duell bei der TSG Hoffenheim entspannt und zufrieden vom Platz - der Klub aus dem Breisgau darf von der Champions League träumen.
„Hier zu gewinnen, ist unglaublich. Es gibt für uns nichts Schöneres”, sagte Kapitän Christian Günter: „Der Druck war schon ein Stückweit da, deswegen ist es umso schöner. Wir arbeiten darauf hin, in Leverkusen am letzten Spieltag ein Endspiel zu haben. Wenn du so eine Saison spielst dann muss es unser Ziel sein, den größtmöglichen Erfolg zu haben.” Streich lobte: „Es ist außergewöhnlich, dass die Mannschaft, die noch im Pokal ist, so eine Mentalität zeigt.“
Höler: „Es war sehr emotional”
Durch den Erfolg erobern die Breisgauer zumindest vorübergehend den wichtigen vierten Platz von RB Leipzig. Das stellte auch Lucas Höler zufrieden: „Es war sehr emotional, zum Glück haben wir es über die Zeit gebracht. Insgesamt sind wir der verdiente Sieger." Roland Sallai (23.), Günter (50.), Höler (70.) und Woo-Yeong Jeong (73.) trafen für die Freiburger, die nun einen Punkt vor den Leipzigern liegen. Der Fünfte kann am Montag bei Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr) wieder vorbeiziehen. Die TSG ist weiter auf Talfahrt und hat nach sieben Partien ohne Sieg den Europacup endgültig aus den Augen verloren. Daran änderten auch die Tore von Andrej Kramaric (32.), Angelo Stiller (49.) und Sebastian Rudy (84.) nichts. Das stellte auch Lucas Höler zufrieden: „Es war sehr emotional, zum Glück haben wir es über die Zeit gebracht. Insgesamt sind wir der verdiente Sieger."
Vor 23.627 Zuschauern in Sinsheim bestimmten die Hoffenheimer die Anfangsphase. Nach einem Fehler des Freiburger Verteidigers Manuel Gulde vertändelte TSG-Stürmerstar Kramaric die erste Gelegenheit (7.). Die Freiburger kamen nur mühsam in die Partie. Trotz der Probleme in allen Bereichen ging die Mannschaft von Trainer Streich durch die erste gelungene Offensivaktion in Führung. Nach Vorarbeit von Höler ließ der Ungar Sallai dem früheren SC-Torwart Oliver Baumann keine Chance.
Beide Teams mit offenem Visier
Im Anschluss übernahmen die Gäste kurzzeitig das Kommando, den Treffer markierten aber die Hoffenheimer. Nach einer Flanke von Nationalspieler David Raum war der kroatische Vize-Weltmeister Kramaric zur Stelle. Es war erst das fünfte Saisontor des Angreifers, der in den vergangenen Wochen in die Kritik geraten war.
Nach Vorarbeit von Kramaric traf Stiller zu Beginn des zweiten Durchgangs. Der SC war allerdings nur wenige Sekunden geschockt, Kapitän Günter erzielte postwendend den Ausgleich. Nach den beiden frühen Toren in der zweiten Hälfte nahm die Begegnung richtig Fahrt auf. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier auf Sieg. Die beste Chance in dieser Phase vergab Höler (62.).
Kurz darauf hatte der Hoffenheimer Diadie Samassekou großes Glück, dass er nicht die Gelb-Rote Karte sah (69.). Den fälligen Freistoß verwerte Höler per Kopf. Es war bereits das 24. Standardtor der Freiburger, die damit die Liga anführen. Kurz darauf erhöhte der gerade eingewechselte Südkoreaner Jeong. Rudy sorgte noch einmal für Spannung.