Trikot-Sponsoring RB auf einem Champions-League-Rang: Wolfsburg führt die Tabelle an
Überraschung beim Hauptsponsoring der Fußball-Bundesligisten - oder auch nicht. Der Volkswagen-Konzern gibt mehr Geld an den VfL Wolfsburg als die Telekom an den FC Bayern München.
RB Dritter - Darmstadt und Heidenheim am Ende
Im Ranking der Trikotsponsoren führen die "Wölfe" aus der Autostadt mit einem VW-Engagegement von geschätzten 50 bis 60 Millionen Euro vor dem Rekordmeister und der Telekom (50 Millionen Euro).
RB Leipzig, dessen Spielbetriebs GmbH zu 99 Prozent Red Bull gehört, bezieht über den Getränkehersteller aus Österreich 35 Millionen Euro. So viel erhält auch der BV Borussia Dortmund vom Telekom-Anbieter 1&1.
Damit teilen sich beide den dritten Rang. Danach gibt es eine große Lücke zum Fünftplatzierten Eintracht Frankfurt der von der digitalen Jobbörse Indeed zehn Millionen Euro erhält. Schlusslichter sind die Aufsteiger Heidenheim und Darmstadt mit MHP (2,1 Millionen Euro) und Haix GmbH (zwei Millionen Euro.).
Ausnahmeregeln für TSG, Bayer und Wolfsburg
Die Aufwendungen spielen auch eine Rolle bei der Bewertung der Sponsorbezüge in den jeweiligen Vereinen. Das betrifft vor allem die sogenannten Werksclubs wie Wolfsburg, Leverkusen oder Mäzen-Club TSG Hoffenheim, für die es in der Satzung der DFL Ausnahmeregelungen gibt.
Darüber hatte sich unlängst das Bundeskartellamt beschwert und moniert, dass diese Sonderbehandlung die 50+1-Regel untergrabe, die vorschreibe, dass die Mehrheit in einem Verein zu 50+1er Stimme bei der Mitgliederversammlung liegen müsse.
Die DFL hat mittlerweile eine Satzungsanpassung erarbeitet. Damit kann die DFL-Mitgliederversammlung mit Zwei-Drittel-Mehrheit den Antrag zur Modifikation der Regelung zur Kapitalanlage-Begrenzung demnächst absegnen.
Das DFL-Präsidium hatte im März einstimmig den Vorschlag formuliert, dass es keine weiteren Ausnahmen von der 1998 im Zuge der Öffnung des Lizenz-Spielbetriebs für Kapitalgesellschaften vom DFB-Bundestag beschlossenen 50+1-Regel geben soll. Für die bereits mit Ausnahmen bedachten Klubs TSG Hoffenheim, Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg sollen künftig weiterreichende Bedingungen greifen.
RB und 50+1: Bundeskartellamt zufrieden
"Mit der zugesagten Streichung der Ausnahmemöglichkeit aus der Satzung entfällt unsere Sorge, dass die von der DFL geltend gemachten sportpolitischen Ziele durch ein Nebeneinander von Klubs mit und ohne Förderausnahme konterkariert werden", sagte Andreas Mundt, der Präsident des Bundeskartellamtes daraufhin.
Das Bundeskartellamt hatte die 50+1-Regel, in der Kritiker einen Verstoß gegen EU-Recht aufgrund von Verstößen gegen die Wettbewerbsfreiheit sehen, im Jahr 2021 als unproblematisch eingestuft. Die Ausnahmen bewertete die Behörde allerdings als durchaus problematisch, darauf reagierte die DFL mit den Anpassungen.
Wie das Kartellamt noch einmal klarstellte, werden Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg "unter erhöhten Voraussetzungen Bestandsschutz erhalten: Neben der fortdauernden Einhaltung der bisherigen Fördervoraussetzungen sollen sie zu mehr Mitgliederpartizipation und zur Zahlung eines monetären Vorteilsausgleichs verpflichtet werden."